Nach 25 Minuten das Spielen eingestellt

Mit 40:30 (18:17) verloren die Regionalligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Auswärtsspiel beim VfL Günzburg. Dabei zeigten sie sich über weite Phasen der ersten Halbzeit hervorragend eingestellt, verloren dann aber komplett den Faden und kamen deutlich unter die Räder. Mit weiter nur zwei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz muss man sich an der Tauber wohl auf einen langen Abstiegskampf einstellen.

Die Partie, in der bei den Tauberstädtern Mika Schneider, Sándor Bohács und der kurzfristig erkrankte Maxi Schmidt fehlten, startete ausgeglichen. Immer wieder wechselte die Führung und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Dies änderte sich ab der 14 Spielminute, als den Rothenburgern beim Stand von 10:9 für Günzburg in den darauffolgenden acht Minuten sechs Treffer am Stück gelangen und sie auf 15:10 davonziehen konnten. In dieser Phase parierte der eingewechselte Andreas Amann einige Günzburger Wurfversuche und im Angriff fanden die Rothenburger immer wieder die geeigneten Mittel gegen die offensive Günzburger Deckungsreihe. Die Hausherren konnten dann durch Tore ihres besten Werfers Manuel Scholz und Noah Heisch auf 12:15 verkürzen, als der beste Rothenburger Torschütze Anton Ehrlinger mit einem seiner insgesamt 10 Tore den Vorsprung wieder auf vier Tore erhöhte, sah es so aus, als sollten die Gäste weiter komfortabel in Front bleiben (12:16, 26.). Doch weit gefehlt, plötzlich verloren die Tauberstädter komplett ihre Linie, leisteten sich technische Fehler und überhastete Fehlversuche, wodurch Günzburg mit leichten Toren den Rückstand Tor um Tor verringerte und kurz vor der Pausensirene sogar mit 18:17 in Führung ging.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit verschliefen die Mannen von Trainer Christian Weigl dann komplett, Günzburg dagegen war hellwach und zog mit vier Toren in nur zwei Minuten auf 22:17 davon. Die restliche Geschichte der zweiten Spielhälfte ist schnell erzählt: Die Rothenburger schafften es nicht mehr, ihr Angriffsspiel zu ordnen und zur erfolgreichen Spielweise aus den ersten 25 Spielminuten zurückzufinden. Günzburg kam dadurch immer wieder zu leichten Ballgewinnen, welche zu Kontertoren führten, mit denen der Rückstand der Gäste Tor um Tor anwuchs. Dieser betrug beim 34:22 in der 48. Minute dann sogar 12 Tore und die Messe war schon lange gelesen. Als traurigen Höhepunkt der Partie hatte Nikola Stojanov kurz zuvor die rote Karte gesehen, als er einen Günzburger Angreifer bei einem schnellen Gegenstoß störte, was die Unparteiischen mit der Disqualifikation bestraften. In der verbleibenden Spielzeit konnten die Tauberstädter den Rückstand nicht mehr entscheidend verringern und so stellte der Treffer von Robin Schweizer zum 40:30 den Endstand dar.

Zum wiederholten Male haben die Rothenburger nun ein Spiel verloren, in dem sie zwischenzeitlich deutlich geführt haben. Es wird zu analysieren sein, warum sie es nicht schaffen, die Konzentration konstant hochzuhalten. Viel Zeit bleibt Trainer Weigl für die Aufarbeitung nicht, erwarten die Tauberstädter doch schon am kommenden Samstag den TSV Allach zum nächsten Heimspiel, welcher am Wochenende mit einem 33:32-Heimsieg gegen HT München aufhorchen ließ.

Rothenburg: Kiss (1.-13. und ab 39.), Amann (13.-39.) (Tor); Schemm (3), Gluhak, P. Schneider (4), T. Ehrlinger (1), Schweizer (1), A. Ehrlinger (10), Orf (1), Jasarevic (2), Stojanov (5), Keller, Altwish (1), Ilicin (2)

Günzburg: Bieber, Langhans (Tor); Pfetsch (6), Jahn (3), Prechtl (4), Spengler (1), Jensen (1), Heisch (4), Telalovic (3), Schmidt (1), Jäger (4), G. Scholz (2/1), M. Scholz (8/2), Cremer (3)

Spielverlauf: 0:1, 3:3, 9:9, 10:15, 12:16, 18:17 (HZ); 22:18, 24:19, 27:22, 34:22, 37:25, 40:30

Siebenmeter:
Rothenburg 1 (Ilicin verwirft)
Günzburg 4 (M. Scholz trifft 2, verwirft 1; G. Scholz trifft 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Gluhak und Jasarevic je 1; Disqualifikation gegen Stojanov)
Günzburg 3 (Telalovic, Schmidt und Jäger je 1)

Schiedsrichter: Patrick Herz und Michael Thurner (Herrsching)

Zuschauer: 300