Die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg mussten bei ihrem Gastspiel bei HC Erlangen III die erste Saisonniederlage einstecken. Bei der 32:29-Auswärtspleite war insbesondere die mangelhafte Abwehrleistung die Ursache ausschlaggebend für das Negativerlebnis.
Beim Personal musste Trainer Bernd Becker schon vor dem Anpfiff Abstriche machen, Nikola Stojanov konnte verletzungsbedingt nur sporadisch eingesetzt werden und Dennis Orf wurde am Samstag zum zweiten Mal Vater und stand deshalb nicht zur Verfügung. Tim Ehrlinger komplettierte den Kader. Die Partie startete für die Tauberstädter verheißungsvoll, Patrick Schneider, Anton Ehrlinger und Maxi Schmidt brachten ihre Farben bei einem Erlanger Gegentreffer nach drei Minuten mit 3:1 in Führung. Erlangen konnte dann zwar auf 3:3 und 4:4 ausgleichen, drei Tore von Anton Ehrlinger (2) und Patrick Schneider sorgten dann für die erste Rothenburger Dreitore-Führung (4:7, 10. Minute). Schon jetzt zeichneten sich aber erste Mängel in der Deckungsarbeit der Gäste ab, die Erlanger Rückraumschützen Längst, Hartmann und von Alvensleben kamen viel zu häufig unbedrängt zum Wurf und konnten dadurch einfache Torerfolge erzielen. Da die Rothenburger mit Patrick Schneider, Anton Ehrlinger und Nedim Jasarevic aber ebenfalls treffsichere Rückraumspieler in ihren Reihen hatten, blieben sie auch in den Folgeminuten ständig mit zwei bis drei Toren in Führung. In der 25. Spielminute gelangen den Erlangern dann durch zwei Treffer von Tom Hartmann und Lukas Sauter die Tore zum 13:14 und zum 14:14-Ausgleich. Drei Minuten später brachte Patrik Längst den HCE erstmals in Führung (17:16, 28.). Patrick Schneider konnte die Erlanger Führung noch ausgleichen, Tom Hartmann war dann aber bis zur Pause für die Gastgeber noch zwei Mal erfolgreich und stellte den 19:17-Halbzeitstand her.
In ihrer Pausenansprache mussten dann beide Trainer wohl die mangelhafte Abwehrleistung ihrer Mannschaften thematisiert haben, beide Deckungsreihen agierten in Durchgang zwei deutlich aufmerksamer. Die Gäste von der Tauber liefen in der Anfangsphase der zweiten Hälfte noch ständig der Erlanger Führung hinterher. Erst in der 43. Minute schaffte der überragende Patrick Schneider mit seinem 12. Treffer den Ausgleich zum 25:25. Nach einem Ballgewinn in der Deckung war es dann Anton Ehrlinger, der die Gäste wieder in Führung brachte. Diese währte aber nicht lange, von Alvensleben und Kühle drehten den Spielstand wieder zu Gunsten der Hausherren (27:26, 47.). Auch hierauf hatten die Tauberstädter noch eine Antwort, Nedim Jasarevic glich zum 27:27 aus, danach aber ließen die Gäste die Präzision und Abgeklärtheit im Angriff vermissen. Man versuchte es nun mit der viel zitierten und selten erfolgreichen Brechstange, nahm sich zu viele schlecht vorbereitete Würfe und blieb damit in der entscheidenden Phase des Spiels für sage und schreibe zehn Minuten ohne Torerfolg. Die Gastgeber nutzten diese Schwächephase der Rothenburger zu vier Toren in Folge, wodurch in der 58. Minute, beim Stand von 31:27 die Entscheidung gefallen war. Die noch folgenden Treffer zum 32:29-Endstand können als Ergebniskosmetik abgehakt werden.
Damit stehen die Becker-Schützlinge also im dritten Saisonspiel erstmals mit leeren Händen da, was umso bitterer ist, da die Niederlage absolut vermeidbar gewesen wäre. „Ich bin heute ziemlich enttäuscht. Natürlich muss man die Leistung der Gegner anerkennen, aber mit 29 erzielten Toren muss unter dem Strich etwas zählbares herauskommen“ so der Rothenburger Abteilungsleiter Norbert Fink nach Spielende. „Aber vielleicht war das heute ja ein Warnschuss zur rechten Zeit, der uns vor Augen geführt hat, dass uns nichts geschenkt wird und wir unsere gesetzten Ziele nicht im Vorbeigehen erreichen“ so Fink weiter. Am kommenden Sonntag haben die Tauberstädter Gelegenheit die Scharte wieder auszuwetzen, dann geht es erneut nach Erlangen, Gegner wird an gleicher Stelle der TV-Erlangen-Bruck II sein.
Rothenburg: Kiss (1.-23. und 38.-60.), Sand (23.-38.) (Tor); Schemm (2), Kulas, Gluhak (2), Schneider (12), Tim Ehrlinger, Schmidt (1), König, Anton Ehrlinger (6/2), Jasarevic (6/1), Stojanov, Krauter, Keller
Erlangen: Baumüller, Kühle (2), Abend, Sanders, Sluik (1), Loreck (1), Bauder (5/1), Schneider, von Alvensleben (5), Hartmann (8), Sauter (3), Längst (7), Winicki
Spielverlauf: 0:1, 3:3, 4:7, 7:10, 10:13, 14:14, 19:17 (HZ); 19:18, 24:22, 25:26, 27:27, 31:27, 32:29
Siebenmeter: Rothenburg 3 (Anton Ehrlinger trifft 2, Nedim Jasarevic 1)
Erlangen 2 (Tim Bauder trifft 1 und verwirft 1)
Zeitstrafen: Rothenburg 2 (Kulas und Krauter je 1)
Erlangen 3 (Hartmann 2, Längst 1)
Schiedsrichter: André Berger und Maria Braun (Donauwörth)
Zuschauer: 55
