Statt des erhofften Erfolgserlebnisses gingen die Regionalligahandballer des TSV 2000 Rothenburg gegen HaSpo Bayreuth sang- und klanglos mit 23:35 (11:16) unter. Lediglich in den ersten 25 Spielminuten konnten die Tauberstädter mit dem Tabellenzweiten aus Oberfranken mithalten. Danach setzten sich die Gäste Tor um Tor ab und kamen zu einem nie gefährdeten Auswärtssieg.
Die Partie startete mit einem positiven Paukenschlag für die Hausherren, als Torhüter Andreas Amann beim Stand von 0:0 einen von Henri Dittmar geworfenen Siebenmeter-Strafwurf parieren konnte. Lange davon zehren konnten die Weigl-Schützlinge aber nicht, und so stand es nach sieben Spielminuten 4:2 für die Gäste, als es den nächsten, dieses Mal negativen, Paukenschlag gab. Nach einem Foul eines Bayreuther Deckungsspielers ließ sich Niko Stojanov zu einem Revanchefoul hinreißen, wofür ihn die beiden Unparteiischen mit der roten Karte zum Duschen schickten. Derart geschwächt war es für Rothenburg noch schwieriger den Anschluss an die Gäste zu halten. Dies gelang bis zum 10:12 in der 25. Minute noch ganz gut, bis zur Pause schafften sie dann aber nur noch ein Tor bei vier Treffern der Gäste. Damit wurden beim Stand von 11:16 die Seiten gewechselt.
Die zweite Halbzeit begann dann so, wie die erste aufgehört hatte: Rothenburg vergab zwei Torchancen und zwei schnelle Tore der Wagnerstädter führten zum 11:18. Die endgültige Vorentscheidung sollte dann zwischen der 42. und der 47. Minute fallen. Beim Stand von 17:23 schafften die Hausherren in dieser Phase keinen Torerfolg und nach fünf Toren der Gäste hatten diese ihre Führung auf 11 Tore ausgebaut (17:28). Stand die Abwehr der Rothenburger in der ersten Halbzeit noch einigermaßen sattelfest, war davon nun nichts mehr zu sehen. Bayreuth traf von nahezu allen Positionen nach Belieben und blieb damit ständig komfortabel in Führung. Auch das Konzept mit einem siebten Feldspieler zu agieren ging für die Tauberstädter nur bedingt auf, Bayreuth ließ sich davon jedenfalls nicht sichtbar beeindrucken und der Rückstand konnte nicht verringert werden. Beim Stand von 23:35 beendete die Schlusssirene die ungleiche Begegnung.
Durch die Niederlage gegen Bayreuth hat sich für die Rothenburger die Situation im Abstiegskampf erheblich verschlechtert. Anders als in den vergangenen Wochen, als die Konkurrenten ebenfalls nicht punkten konnten, siegte nun die HSG Lauf/Heroldsberg gegen den VfL Günzburg und der TSV Lohr trotzte dem Primus aus Erlangen-Bruck ein Remis ab. Damit ist Rothenburg nun punktgleich mit der HSG Lauf/Heroldsberg, die auf dem ersten Abstiegsplatz liegt und Lohr hat einen Punkt mehr auf dem Konto. Sieben Spieltage vor Saisonende ist zwar noch nichts verloren, die Leistungen der letzten Wochen sollten an der Tauber aber alle Alarmglocken schrillen lassen, sonst könnte es ein bitteres Erwachen in der Oberliga geben.
Rothenburg: Amann (1.-30.), Kiss (31.-60.) (Tor); Schemm (2), Gluhak (2), P. Schneider (6), T. Ehrlinger, Schmidt, Schweizer, A. Ehrlinger, Orf (2), Jasarevic (5), Stojanov, Krauter, Altwish, Ilicin (6/4)
Bayreuth: Braun, Hennig (Tor); Nicola (6), Fröhlich, Böker (1), Reif (2), Ruoff (5), Brückner (5), Berthold (3), Dittmar (3/3), Renfordt, Meyer-Siebert (1), Fischer (1), Goeritz (5), Schmidt (1), Stiegler (2)
Spielverlauf: 0:1, 2:5, 5:8, 8:10, 10:12, 11:16 (HZ); 11:18, 15:22, 17:28, 20:31, 23:35
Siebenmeter: Rothenburg 4 (Ilicin trifft alle)
Bayreuth 4 (Dittmar trifft 3, verwirft 1)
Zeitstrafen:
Rothenburg 4 (Schmidt 2; Orf und Altwish je 1; Disqualifikation gegen Stojanov)
Bayreuth 2 (Berthold und Goeritz je 1)
Schiedsrichter: Rainer Böhme und Frank Sand (Waltenhofen/Lauingen)
Zuschauer: 250