D-Jugend des TSV Rothenburg ist in Bayern das Maß aller Dinge. Jugendkonzept trägt Früchte
ROTHENBURG – Nach dem Gewinn der Mini-WM (inoffizielle Bayer. Meisterschaft) und dem Meistertitel in der Bezirksoberliga (höchste Spielklasse), haben die Jungs der männlichen D-Jugend mit ihren Trainern Jürgen Brehm und Steffen Ehrlinger nun auch das „Triple“ perfekt gemacht.
Am vergangenen Wochenende gewann das Team in Erlangen den vom Bayerischen Handballverband veranstalteten Nordcup. Bei diesem Turnier treten die Meister der Bezirksoberligen Mittelfranken, Unterfranken, Oberfranken und Oberpfalz gegeneinander an und spielen um die Nordbayerische Meisterschaft. Mit drei überzeugenden Siegen aus drei Spielen untermauerte der TSV seine bayernweite Ausnahmestellung in dieser Altersklasse.
Neben Valentin Grups und Leo Präger musste Jürgen Brehm, wie bereits in den letzten Ligaspielen, auch auf den am Knie verletzten Max Wack verzichten, konnte ansonsten aber seine Bestbesetzung aufbieten. Im ersten Spiel ging es gegen den Nachwuchs des Zweitligisten HSC Coburg. Die Mannschaft war den TSVlern noch von der Mini-WM im Januar bekannt. Damals konnten sich die Tauberstädter nach einer hochklassigen Partie im Halbfinale knapp durchsetzen.
Auch diesmal entwickelte sich ein D-Jugend Spiel auf höchstem Niveau. Bis Mitte der 1. Halbzeit gelang es keiner der beiden Mannschaften sich abzusetzen und es stand 7:7 Unentschieden. Dank einer ausgezeichneten Abwehrarbeit schafften es die Rothenburger bis zum Pausenpfiff mit 11:8 in Führung zu gehen. Auch in Hälfte zwei behielt der TSV das Heft in der Hand und spielte konzentriert weiter, was zur Folge hatte, dass der Vorsprung beim 16:11 auf fünf Tore ausgebaut werden konnte. Coburg verkürzte zwar noch auf 16:14, die Aufholjagd kam jedoch zu spät und die Tauberstädter verließen als verdiente Sieger das Parkett.
In Spiel zwei ging es gegen den BOL-Meister aus Unterfranken, das Team der DJK Waldbüttelbrunn. Der TSV knüpfte an die hervorragende Leistung gegen Coburg an und zog nach anfänglich ausgelichenem Verlauf (4:4) bis zur Halbzeit auf 13:9 davon. Nach dem Wechsel fand Waldbüttelbrunn kein Mittel mehr gegen das konsequente Abwehr- und temporeiche Angriffsspiel der Rothenburger, so dass der TSV das Spiel letztlich deutlich mit 19:12 für sich entscheiden konnte.
Im letzten Spiel ging es für die jungen TSVler gegen den ASV Cham um Platz eins. Der TSV ließ von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, dass man den Titel des Nordbayerischen Meisters unbedingt nach Rothenburg holen wollte. Entsprechend konzentriert und motiviert gingen die Jungs in die Partie gegen den BOL Meister aus der Oberpfalz und konnten bis zum Halbzeitstand von 15:10 bereits eine beruhigende 5-Tore Führung herauswerfen. Auch in Hälfte zwei dominierten die Rothenburger ihren Gegner und beim 24:17 drei Minuten vor dem Ende war die Entscheidung gefallen. Der TSV gewann das Spiel mit 27:22 und wurde ungeschlagen Nordbayerischer Meister.
Der Titel ist die Krönung einer ohnehin schon herausragenden Saison, kommt aber nicht von ungefähr. Mit Jürgen Brehm und Steffen Ehrlinger stehen zwei absolute Fachmänner an der Seitenlinie und die Mannschaft trainiert dreimal pro Woche. Die Jungs sind hervorragend ausgebildet und der breite Kader sorgt dafür, dass das Team für den Gegner schwer auszurechnen ist. Dies zeigte sich auch beim Turnier in Erlangen. Im Spiel gegen Coburg glänzten Josch Krüger und Mick De Angelis, gegen Waldbüttelbrunn stachen Piet Wagner und Felix Kersten heraus und gegen Cham zeigten insbesondere Paul Küstner und Finn Brehm was in ihnen steckt. Und auch die Außenspieler Ben Schubart, David Wüllner und
Tim Geyer, traten als Torschützen in Erscheinung. Komplettiert wurde die Mannschaft am Wochenende von Mick Meyer und dem zweiten Torhüter Maximilian Pfänder.
Der Rothenburger Ausnahmejahrgang wechselt nun nahezu komplett in die C-Jugend.
Anders als nach dem Gewinn der Mini-WM 2019, als einige Spieler den Verein wechselten, bleibt das gesamte Team dem TSV Rothenburg erhalten. Der Kader soll weiter intensiv gefördert und künftig ggf. punktuell mit auswärtigen Spielern ergänzt werden, um sich in den kommenden Jahren im höherklassigen Jugendhandball etablieren zu können.
Die Voraussetzungen und die Rahmenbedingungen dafür haben sich in den letzten Jahren in Rothenburg stark verbessert. Im Trainer- und Betreuerbereich ist die Handballabteilung mittlerweile hervorragend aufgestellt. Viele ehemalige TSV-Spieler und Spielerinnen haben die Trainerlizenz erworben, engagieren sich im Jugendhandball und bringen ihre Kompetenz ein. Unterstützt werden sie durch externe Athletik-Trainer. Auch spezielles Torhütertraining gehört mittlerweile zum Standard im Training. Kinder und Jugendliche finden beim TSV hervorragende Bedingungen vor, um leistungsmäßig Handball zu spielen.
Dieses Konzept, welches auch die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen beinhaltet, bietet sowohl einheimischen als auch auswärtigen Jugendlichen eine Plattform, sich in der Handballfamilie TSV Rothenburg perspektivisch weiterzuentwickeln. Als beispielhaft gilt die Kooperation mit der HG Ansbach in den männlichen Altersklassen der Jahrgänge 2006 bis 2008. Vorletzte und vergangene Saison spielten zwei Rothenburger Akteure mit Zweitspielrecht in Ansbach, diese und die nächste Saison wird die Rothenburger A-Jugend durch einige Ansbacher Talente verstärkt und an der Qualifikationsrunde zur Regionalliga teilnehmen. So war und ist gewährleistet, dass die Jungs durchgängig in oberen Ligen spielen und sich entsprechend entwickeln können. Die A-Jugend wird kommende Saison von Erfolgscoach Volker Ehrlinger trainiert. Unterstützt wird dieser vom Spielmacher des Männer-Regionalligateams Nico Stojanov. Nicht zuletzt diese Personalien dürften auch bei weiteren Spielern Begehrlichkeiten geweckt haben. So wechselt Torhüter Phillipp Krauss, der zuletzt in der zweiten Jugendbundesliga eingesetzt wurde, von der DJK Rimpar an die Tauber.
Neben dem „Leuchtturm“ erste Männermannschaft wird beim TSV künftig der Intensivierung der Jugendarbeit auf fachlich hohem Niveau besondere Bedeutung zugemessen. Ziel ist es einerseits, Kinder und Jugendliche aus Rothenburg und Umgebung für den Handballsport zu begeistern, andererseits soll der TSV Rothenburg auch für Talente aus Mittel- und Unterfranken und auch aus dem Hohenloher Bereich eine attraktive Alternative für die Ausübung von Leistungssport unter optimalen Bedingungen darstellen.











