Nichts zu verlieren

Wenn die Regionalligahandballer des TSV 2000 Rothenburg am Sonntagnachmittag (15 Uhr, Hiersemann-Halle) beim Tabellenführer TV Erlangen-Bruck antreten liegt die Favoritenrolle eindeutig bei den Gastgebern. Während die Tauberstädter im Abstiegskampf stecken eilt „Brooklyn United“, wie man sich in Bruck nennt, von Sieg zu Sieg. Zusätzlich hat die Erkältungswelle auch im Kader der Rothenburger zugeschlagen, was einige Fragezeichen im Kader aufwirft und die Aufgabe nicht einfacher macht.

Erst einen Sieg konnte die Mannschaft von Trainer Christian Weigl im Kalenderjahr 2025 erreichen, nach dem Sieg in Waldbüttelbrunn gab es gegen Anzing und Allach vermeidbare Heimniederlagen und eine deutliche Klatsche in Günzburg. Ganz anders sieht es bei den vom Ansbacher Roland Nixdorf trainierten Gastgebern aus. Zwar mussten sie beim Unentschieden in Regensburg den ersten Punktverlust der Saison hinnehmen, sie zeigten sich davon aber völlig unbeeindruckt und ließen zwei deutliche Siege gegen Roßtal und bei HT München folgen. Der TV Erlangen-Bruck profitiert seit Jahren vom großen Nachbarn HC Erlangen, vom dem immer wieder gut ausgebildete Spieler, die auch höherklassig Erfahrung sammeln konnten, nach Bruck wechseln. Der mit schon 140 (!) Toren aktuell beste Regionalligatorschütze, Jonas Poser, kam genauso wie sein Kollege Philipp von Alvensleben (85 Tore, Platz 6) vom Drittligateam des HCE. Mit bereits sieben Punkten Vorsprung auf HaSpo Bayreuth kann man in Bruck wohl schon den Meisterschaftssekt kalt stellen. Auf die Defensive der Tauberstädter, die sich zuletzt wenig sattelfest zeigte, wird in Erlangen also Schwerstarbeit zukommen. Beim Personal kann Trainer Weigl wieder auf Anton Ehrlinger und Maxi Schmidt zurückgreifen, hinter dem Einsatz von Arnold Kiss, Gabriel Gluhak, Christian Keller und Niko Stojanov, die allesamt von der Erkältungswelle erfasst wurden, stehen aber große Fragezeichen. Sicher nicht dabei sein wird der nach wie vor verletzte Sándor Bohács. Auch wenn letztlich jeder Punkt zählen wird, können die Rothenburger als Außenseiter völlig unbelastet in die Partie in Erlangen gehen. Ein Überraschungserfolg wäre ein Big-Point im Abstiegskampf.