Pflichtsieg beim Heimspielfinale

Mit 28:21 (13:10) haben die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg das letzte Heimspiel gegen den HSC 2000 Coburg II gewonnen. Da die Zweitligareserve aus Oberfranken ohne einige Leistungsträger antreten musste, wurde die Partie für die Tauberstädter schnell zur Pflichtaufgabe, die sie ohne große Anstrengungen bewältigen konnte.

Vor dem Spiel wurde Trainer Bernd Becker nach fünf Jahren an der Seitenlinie des TSV von Abteilungsleiter Norbert Fink verabschiedet, der auch verkündete, dass alle Spieler des kompletten Kaders auch in der nächsten Saison an Bord bleiben. Nach der Verpflichtung des neuen Trainers Andreas Trabold besteht in Rothenburg also Planungssicherheit, zusätzlich ist man noch mit einigen Neuzugängen in Verhandlung. Das aktuelle Personal, in dem lediglich Niko Stojanov und Christian Keller fehlten, legte dann los wie die berühmte Feuerwehr. Vermutlich hatten noch nicht alle Zuschauer auf der sehr gut gefüllten Tribüne ihre Plätze eingenommen, da führten die Hausherren bereits mit 4:0, Anton Ehrlinger (2), Dennis Orf und Phillip Schemm waren die Torschützen. Danach war dann auch Coburg im Spiel, die Mannschaft von Trainer Ronny Göhl verkürzten mit drei Toren in Folge auf 4:3. Der Ausgleich gelang den Gästen aber nicht, zwei Tore von Nedim Jasarevic und Patrick Schneider führten zum Zwischenstand von 6:3 (13. Minute), sechs Minuten später war Thomas Krauter, der den angeschlagenen Srdjan Ilicin auf Rechtsaußen vertrat zum 8:4 erfolgreich, kurz zuvor hatte der hervorragend aufgelegte Torhüter Arnold Kiss einen Siebenmeter-Strafwurf gegen den Coburger Lasse Schartl parieren können. Drei Minuten bevor die guten Schiedsrichter Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein) die Mannschaften zur Pause baten, krönte Kiss seine gute Leistung mit einem Torerfolg, als er quer über die gesamte Spielfläche ins verwaiste Gästetor zum 11:7 traf. Beim Stand von 13:10 für die Tauberstädter wurden dann die Seiten gewechselt.

Wie schon zu Spielbeginn war auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs wieder die Rothenburger Feuerwehr im Einsatz: Ein 5:1-Lauf führte zur deutlichen Führung von 18:11. In dieser Phase versuchten die Gäste erneut ohne Torhüter und mit einem siebten Feldspieler zum Erfolg zu kommen. Nach mehreren Toren der Hausherren ins leere Coburger Gehäuse, beließ Trainer Göhl dann auch bei eigenem Ballbesitz wieder einen Torhüter zwischen die Pfosten. Da sich die Tauberstädter auch weiterhin nicht aus dem Konzept bringen ließen, bauten sie ihre Führung weiter aus und Thomas Krauter traf in der 44. Spielminute zur erstmaligen 10-Toreführung (23:13). Diese hohe Führung hatte bis fünf Minuten vor Spielende Bestand, als der stark aufspielende Aziz Altwish zum 27:17 traf. In der Schlussphase gestattete Rothenburg den Gästen dann noch eine Portion Ergebniskosmetik, wodurch der Endstand von 28:21 für Coburg fast schon schmeichelhaft war.

Ohne den verletzten Spielmacher Niko Stojanov und mit einem angeschlagenen Srdjan Ilicin, der nur für einen Siebenmeter Strafwurf das Spielfeld betrat, entledigten sich die Tauberstädter der Pflichtaufgabe gegen ebenfalls erheblich ersatzgeschwächte Coburger ohne große Anstrengung. Neben den Glanztaten von Torhüter Kiss, ist noch die sehr gute Leistung von Paul Koppler zu erwähnen. Er vertrat Stojanov auf der Rückraum-Mitte-Position und konnte sich vier Mal in die Torschützenliste eintragen.

Mit dem Sieg gegen den HSC Coburg hat Rothenburg den achten Platz in der Endabrechnung sicher, Verfolger Allach kann bei vier Punkten Rückstand und nur noch einem Spiel nicht mehr aufschließen. Sollte nächste Woche in Bayreuth die Wiederholung des Hinrundensieges gelingen und gleichzeitig Coburg nicht gegen den TSV Lohr, der für den sicheren Klassenerhalt noch mindestens einen Punkt benötigt, ist sogar Platz sieben und damit die vordere Tabellenhälfte möglich. So oder so, haben die Tauberstädter in einer sehr starken Bayernliga eine hervorragende Saison gespielt, bei der wieder einmal die Heimstärke für mehrere Erfolge gegen Spitzenmannschaften sorgte. Mit den Weichenstellungen für die Zukunft stehen die Vorzeichen gut, auch in der Saison 2024/2025 eine gute Rolle spielen zu können.

Rothenburg: Kiss (1.-60.) (1 Tor), Amann (n.e.) (Tor); Schemm (2), Gluhak, Schneider (3), T. Ehrlinger (3), Schmidt, A. Ehrlinger (5), Orf (2), Jasarevic (2), Krauter (2), Altwish (4), Ilicin, Koppler (4)

Coburg: Hempel, Roschlau (Tor); Müller, Graczyk (1), Schmitt (1), Schartl (3), Kessel, Usbeck, Wöhler (1), Pavlovskyi(2), Dude (6), Brüning-Wolter (2), Rivera (1), Blahodir, Malta (4/2)

Spielverlauf: 4:0, 4:3, 7:4, 11:7, 13:10 (HZ); 18:11, 21:12, 23:13, 25:15, 27:17, 28:21

Siebenmeter:
Rothenburg 1 (Ilicin verwirft)
Coburg 3 (Malta trifft 2, Schartl verwirft 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 0
Coburg 2 (Pavlovskyi und Brünig-Wolter je 1)

Schiedsrichter: Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein)

Zuschauer: 400