Am morgigen Samstag beginnt für die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg die wahrscheinlich ungewöhnlichste Saison, die es je gegeben hat. Beim Aufsteiger TSV Lohr am Main II starten die Schützlinge von Trainer Bernd Becker in die neue Spielzeit, die aufgrund der Corona-Pandemie unter schwierigen Vorzeichen steht.
Über sechs Monate sind seit dem coronabedingten Abbruch der letzten Saison vergangen. Eine Zeit in der sehr lange nicht sicher war, ob und wann es eine Saison 2020/2021 geben wird. Vor zwei Wochen hat der Bayerische Handballverband dann aber festgelegt, dass es an diesem Wochenende definitiv losgehen soll. Der Kader, mit dem Trainer Becker an seine langjährige Wirkungsstätte am Main zurückkehren wird, hat sich im Gegensatz zur Vorsaison nur geringfügig verändert. Patrick Wurst (TV Bad Windsheim) und Ivan Skaramuca (zurück nach Kroatien) haben die Tauberstädter verlassen. Neu zu den Rothenburgern gewechselt ist Patrick Schneider, der bis zur letzten Saison für die TG Heidingsfeld aktiv war. Mit dem 28-jährigen Rückraumspieler, der im Aufstiegsjahr der Heidingsfelder mit 180 Toren Torschützenkönig wurde und auch schon in der Zweiten und Dritten Liga Erfahrung sammeln konnte, bekommen die Rothenburger einen wurfgewaltigen Rückraumspieler und starken Abwehrspieler in den Kader. Aus der A-Jugend sind Christian Keller, der letzte Saison schon einige Male im Kader stand und Torhüter Paul Erdmann fest in den Kader des Landesligateams aufgerückt. Beide haben die Saisonvorbereitung mitgemacht, sollen vorrangig in der A-Jugend eingesetzt werden und auch im Bezirksoberligateam der Tauberstädter Erfahrungen sammeln. Nachdem in der letzten Saison schon Anton Ehrlinger und Paul Koppler den Sprung in den Landesligakader geschafft hatten, setzen die Rothenburger mit Keller und Erdmann den erfolgreichen Weg der Förderung der eigenen Jugendspieler konsequent fort.
Beim Auftaktgegner aus dem Spessart, der als Meister der Bezirksoberliga Unterfranken in die Landesliga aufgestiegen ist, stehen neben jungen Talenten auch einige Spieler im Kader, die schon Teil der Bayernligamannschaft des TSV Lohr waren. Wer tatsächlich im Kader des Aufsteigers stehen wird, werden die Tauberstädter erst direkt am Spieltag erfahren. Die letzte Saison hat jedenfalls gezeigt, dass die Liga sehr ausgeglichen ist und dass die Rothenburger jedes Spiel mit der nötigen Konzentration und dem entsprechenden Engagement angehen müssen, wollen sie die Punkte mitnehmen.
Bis auf Gabriel Gluhak, der sich nach seiner Knie-Operation noch im Aufbautraining befindet, kann Bernd Becker auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Abteilungsleiter Norbert Fink blickt mit gemischten Gefühlen auf den Saisonstart: „Auf der einen Seite bin ich natürlich froh, dass es wieder los geht, auch die Jungs wollen natürlich viel lieber spielen als immer nur trainieren. Auf der anderen Seite ist die Situation rund um die Corona-Pandemie ständig im Hinterkopf. Jetzt geht es erst mal los und das ist gut so. Ich glaube, dass wir alles dafür getan haben, um unter den schwierigen Voraussetzungen gut und sicher unseren Sport treiben zu können“.
Sand, Kiss, (Tor); Schemm, Kulas, Schneider, Tim Ehrlinger, Schmidt, Koppler, Anton Ehrlinger, Winheim, Jasarevic, Stojanov, Krauter, Keller
