Die weiße Heimweste gewahrt

Mit dem 26:18 (13:6) Heimerfolg gegen HaSpo Bayreuth II wahrten die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg weiterhin ihre weiße Heimweste. Die ersatzgeschwächten Gäste aus Oberfranken waren dabei zu keiner Zeit der Partie ein Gegner auf Augenhöhe.

Von Beginn an machten die Mannen von Trainer Bernd Becker deutlich, dass sie nicht gewillt waren, die Bayreuther Drittligareserve ins Spiel kommen zu lassen. Auch ohne den verletzten Stammtorhüter Arnold Kiss und den privat verhinderten Landesliga-Top-Torjäger Patrick Schneider sorgten die Tauberstädter schnell für klare Verhältnisse. Die Abwehr arbeitete, angeführt von Dennis Orf, sehr gut zusammen und wenn dann doch einmal ein Wurfversuch der Gäste den Weg durch die Deckungsreihe fand, wurde er zumeist leichte Beute des bestens aufgelegten Luca Sand im Rothenburger Heiligtum. Im Angriff trafen die Rothenburger nach Belieben von nahezu allen Positionen. Sowohl gegen Linksaußen Phillip Schemm als auch gegen Wucht der Rückraumspieler Anton Ehrlinger, Nedim Jasarevic und Dennis Orf fand die Mannschaft des Bayreuther Trainers Andreas Berghammer keine Mittel. Auf der Spielmacherposition glänzte zusätzlich wieder einmal Niko Stojanov als Anspieler und als Torschütze. Nach einem 3:0-Start lagen die Hausherren nach 10 Minuten bereits mit fünf Toren in Führung (8:3) und es wurde früh klar, dass die Rothenburger Mehrzweckhalle weiter eine uneinnehmbare Festung bleiben würde, die letzte Heimniederlage der Becker-Schützlinge liegt mittlerweile mehr als zwei Jahre zurück. 12 Minuten später betrug der Vorsprung der Tauberstädter dann bereits acht Tore, den Treffer zum 12:4 erzielte Kreisläufer Gabriel Gluhak. Die gut 150 Zuschauer, die verschärften Corona-Maßnahmen hatten wohl dazu geführt, dass viele Zuschauer zu Hause geblieben waren, richteten sich spätestens jetzt auf einen entspannten Handballabend ein und sorgten für eine tolle Stimmung in der Halle. Für den Treffer zum 13:6-Halbzeitstand zeichnete dann erneut Gabriel Gluhak verantwortlich, den Schlusspunkt unter die erste Hälfte setzte dann noch der Bayreuther Franz Lux, der einen Siebenmeter-Strafwurf nicht im Rothenburger Tor unterbringen konnte.

Wie schon zu Beginn der ersten Hälfte starteten die Rothenburger mit einem 3:0-Lauf in Halbzeit zwei. Niko Stojanov, Christian Keller und Dennis Orf erzielten die Tore zur ersten 10-Tore-Führung (16:6, 34. Minute). Die beiden Schiedsrichter Markus Münch und Simon Öhrlein (Waldbüttelbrunn) entdeckten anschließend, vielleicht aus Mitleid, ihr Herz für die Gästemannschaft. Trafen sie doch so einige Entscheidungen recht einseitig zu Gunsten von HaSpo Bayreuth. Zunächst schickten sie Andreas Kulas zur Verwunderung der meisten Anwesenden für zwei Minuten auf die Strafbank, kaum war er wieder auf dem Spielfeld ereilte Dennis Orf das gleiche Schicksal. Franz Lux traf in dieser Phase zwei Mal vom Siebenmeterpunkt, den dritten Versuch parierte dann Torhüter Luca Sand. Angesichts der deutlichen Führung und der harmlosen Gäste schalteten die Tauberstädter dann einige Gänge zurück, Trainer Becker nutzte zusätzlich die Gelegenheit fröhlich durchzuwechseln und allen Spielern Spielanteile zu geben. Kapital konnten die Bayreuther aber auch hieraus nicht schlagen. Auch die Umstellung der Deckung auf eine sehr offensive Variante, die die Rothenburger schon zu Beginn erwartet hatten, brachte die Tauberstädter nicht wirklich aus dem Konzept. Die Führung der Hausherren pendelte weiter zwischen acht und neun Toren, sieben Minuten vor Spielende waren es dann sogar wieder 10 Tore, Phillip Schemm erzielte den Treffer zum 25:15. In den letzten Spielminuten konnten die Gäste dann noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und beim Stand von 26:18 ertönte die Schlusssirene.

Die Tauberstädter untermauerten auch mit dem ungefährdeten Erfolg gegen die überforderten Gäste aus Bayreuth ihre Führungsrolle in der Landesliga Nord. Dies ist umso beeindruckender, da ihnen dies auch ohne Stammtorhüter Arnold Kiss und ohne den Top-Torjäger Patrick Schneider gelungen ist. Am kommenden Samstag gastieren die Rothenburger bei der SG Helmbrechts/Münchberg, die an diesem Wochenende bei HC Erlangen III lange Zeit in Führung lag, letztlich ein Unentschieden erreichte und damit den Tauberstädtern zur alleinigen Tabellenführung verhalf.

Rothenburg: Sand (1.-55.), Erdmann (55.-60.) (Tor); Schemm (4), Kulas, Gluhak (2), Schmidt (1), König (1), A. Ehrlinger (3), Orf (4), Koppler, Stojanov (3), Krauter, Keller (3), Jasarevic (5)

Bayreuth: Tornow, Plötz (Tor); Klein, J. Dittmar (3), Lang (1), H. Dittmar (2), Schönfeld (1), Stiegler (4), Lux (4/3), Goles (1), Berghammer, Fischer (1), Wiesent (1)

Spielverlauf: 3:0, 3:2, 8:3, 12:4, 13:6 (HZ); 16:6, 19:10, 21:13, 25:15, 26:18

Siebenmeter:
Rothenburg 0 (!)
Bayreuth 5 (Lux trifft 3, verwirft 2)

Zeitstrafen:
Rothenburg 4 (Kulas, Ehrlinger, Orf und Jasarevic je 1)
Bayreuth 3 (H. Dittmar 2; Berghammer 1)

Schiedsrichter: Markus Münch und Simon Öhrlein (Waldbüttelbrunn)

Zuschauer: 150