Ärgerliche Niederlage

Mit 29:25 (16:11) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Auswärtsspiel beim TV Erlangen-Bruck. Nach ausgeglichenem Beginn verloren die Tauberstädter in der ersten Halbzeit im Angriff für 12 Minuten komplett den Faden, was sich in einem Siebentore-Rückstand niederschlug. Trotz viel besserer zweiter Halbzeit konnten die Becker-Schützlinge das Blatt nicht mehr wenden.

Schon vor Spielbeginn gab es für die Truppe von Trainer Bernd Becker die erste schlechte Nachricht: Patrick Schneider musste erkrankt passen. Nachdem sich die Tauberstädter bereits beim Auswärtscoup in Coburg vom Fehlen Schneiders nicht negativ beeinflussen ließen, gingen sie entsprechend positiv in die Partie beim Erlanger Vorstadtclub. Und so stand es in der 13. Spielminute auch ausgeglichen 4:4 und es war kein Leistungsunterschied zwischen den beiden Teams festzustellen. Dann aber brachen für die Gäste fatale 12 Minuten an, in denen sie im Angriff einige falsche Entscheidungen trafen, die dazu führten, dass die Hausherren ihr gefährliches Konterspiel starten konnten. So wurde aus dem 4:4 innerhalb der angesprochenen 12 Minuten ein 7:13-Rückstand, dem die Tauberstädter fortan hinterherliefen. Bis zur Pause gelang dann eine kleine Ergebnisverbesserung, Anton Ehrlinger, mit acht Treffern wieder einmal bester Torschütze der Gäste, traf zum 11:16-Pausenstand. 

Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs, in dem Arnold Kiss den keinesfalls schlechten Andreas Amann im Rothenburger Gehäuse ersetzte, gehörte dann eindeutig den Gästen von der Tauber, die in der 39. Spielminute den Anschlusstreffer zum 19:18 (Torschütze Tim Ehrlinger) erzielen konnten. Neben viel besserer Trefferquote als in Durchgang eins, trugen auch einige starke Paraden von Kiss zur Ergebnisverbesserung bei. Der Ausgleich wollte den Rothenburgern aber nicht gelingen. Erschwerend kam nun auch hinzu, dass Dennis Orf ab der 35. Minute verletzt nicht mehr eingesetzt werden konnte und die verbliebenen Rückraumspieler Anton Ehrlinger, Niko Stojanov und Nedim Jasarevic ununterbrochen auf der Platte stehen mussten. Zwischen der 54. und 59. Spielminute machten die Hausherren dann den berühmten Sack zu, als sie von 26:23 auf 29:24 davonziehen konnten. Rothenburg gelang nur noch der letzte Treffer des Spiels, den Paul Koppler zum Endstand von 29:25 erzielte. 

Wären die Gäste nicht ab der Mitte der ersten Hälfte völlig aus dem Tritt gekommen, wäre ein Punktgewinn durchaus möglich gewesen. Die Gastgeber, die zu Saisonbeginn in Rothenburg noch eine nahezu makellose Leistung geboten hatten, sind mittlerweile weit von den Top-Leistungen dieser Saisonphase entfernt. Umso ärgerlicher ist es, dass die Rothenburger an ihren eigenen Fehlern gescheitert sind. 

Am kommenden Samstag erwarten die Tauberstädter das Tabellenschlusslicht HBC Nürnberg zum Heimspiel in der Mehrzweckhalle. Ein Spiel das, bei allem Respekt vor dem Gegner, gewonnen werden muss, um weiter den Abstand zu den Abstiegsrängen zu halten. 

Rothenburg: Amann (1.-30.), Kiss (31.-60.) (Tor); Schemm (3), Gluhak, T. Ehrlinger (2), Schmidt, A. Ehrlinger (8), Orf (2), Jasarevic (2), Stojanov (2), Chr. Keller, Altwish, Ilicin (4/3), Koppler (2)

Erlangen-Bruck: Goder, Golla (Tor); Neuß (2), Poser (5/2), Völcker, Marks, Steinmann (2), Banik (1), Maidl (10/4), Bühler (1), Knück (1), Kessler (1), von Alvensleben (3), Stöckl (3)

Spielverlauf: 0:1, 4:2, 4:4, 11:5, 13:6, 15:8, 16:11 (HZ); 18:11, 18:15, 19:18, 22:19, 25:22, 29:25

Siebenmeter:
Rothenburg 3 (Ilicin trifft alle)
Erlangen-Bruck 7 (Maidl trifft 4, verwirft 1; Poser trifft 2)

Zeitstrafen:
Rothenburg 3 (Gluhak, Stojanov und Altwish je 1)
Erlangen-Bruck 7 (Banik und Knück je 2; Neuß, Marks und Bühler je 1)

Schiedsrichter: Carsten Hehn und Nicolas Weiß (Stadeln/Münchberg)

Zuschauer: 110