Arbeitssieg gegen das Schlusslicht

Der 29:22 (10:8) Heimsieg gegen den SV Michelfeld war ein hartes Stück Arbeit für die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg. Der Tabellenletzte aus Unterfranken wehrte sich lange gegen die Übermacht des Tabellenführers, letztlich fügten die Tauberstädter ihrer Heimserie aber einen weiteren deutlichen Sieg hinzu.

Schon vor Spielbeginn mussten die Gäste einen Tiefschlag verkraften, ihr drittligaerfahrener Spielertrainer Maximilian Häckner verletzte sich beim Aufwärmen und konnte die Partie daher nur von der Bank aus verfolgen. Bernd Becker, Trainer der Hausherren, musste zwar erneut auf die Stammkräfte Dennis Orf und Nikola Stojanov verzichten, Enrico König stand aber wieder zur Verfügung und da Tim Ehrlinger und Paul Koppler ebenfalls nachgerückt waren, gingen die Rothenburger mit komplettem Kader ins Spiel. Den Torreigen eröffnete für die Hausherren dann Nedim Jasarevic, der im weiteren Verlauf zum erfolgreichsten Torschützen avancieren sollte, mit einem sicher verwandelten Siebenmeter-Strafwurf zum 1:0. Anders als in der Vorwoche, als man gegen die HSG Rödental/Neustadt den Spielbeginn komplett verschlief und man einem 1:4-Rückstand hinterherlaufen musste, waren die Hausherren gleich gut in der Partie. Nach fünf Minuten führten sie durch ein weiteres Tor von Jasarevic und einen Treffer von Thomas Krauter mit 3:1. Aber bereits in der Anfangsphase ließen sich die Gäste nicht abschütteln, was insbesondere an der erneuten Abschlussschwäche der Tauberstädter lag. Da die Deckungsreihe sicher stand und Torhüter Arnold Kiss wieder einmal zu großer Form auflief, konnten die Gäste aus den vergebenen Chancen der Rothenburger aber kein Kapital schlagen. Bis zur 20. Spielminute blieb Rothenburg dadurch immer mit einem bis zwei Toren in Führung (8:6), zwei Tore von Anton Ehrlinger und Christian Keller führten dann dazu, dass die Führung der Hausherren erstmals vier Tore betrug (10:6, 24. Minute). Bis zur Pause gelang den Becker-Schützlingen dann kein Treffer mehr und die Gäste konnten mit zwei Toren den Rückstand wieder auf zwei Tore verkürzen (10:8).

Zu Beginn der zweiten Hälfte traten die Tauberstädter dann ordentlich aufs Gaspedal, was dazu führte, dass die Führung bis zur 37. Minute erstmals auf fünf Tore (16:11) angewachsen war. Mit drei Treffern hatte Nedim Jasarevic den Löwenanteil an der Torausbeute. Im Gefühl der sicheren Führung nahmen die Rothenburger dann wieder den Fuß vom Gas, was dazu führte, dass die Gäste bis zur 44. Minute den Rückstand auf ein Tor verkürzen konnten und plötzlich wieder in der Partie waren, den Treffer zum 17:16 erzielte Marius Olbrich. Der Ausgleich sollte Michelfeld aber nicht gelingen, insbesondere weil Torhüter Arnold Kiss mit weiteren tollen Paraden einige Großchancen zunichtemachen konnte. Auch eine doppelte Unterzahl, Maxi Schmidt und Gabriel Gluhak mussten fast zeitgleich auf die Strafbank, konnten die Gäste nur zu einem Treffer nutzen. Da Phillip Schemm aus extrem spitzem Winkel ein sehenswerter Treffer gelang, blieb Rothenburg auch in dieser Phase in Führung (21:19, 50.). Nun setzten die Gäste alles auf eine Karte und nahmen ihren Torhüter zugunsten des siebten Feldspielers vom Feld. Dies ging aber gewaltig in die Hose und sorgte für die Entscheidung zu Gunsten der Gastgeber. Bis zu 58. Minute bauten sie ihre Führung auf 28:21 aus, wobei sie allein vier Treffer in das verwaiste Gästetor erzielen konnten. Bis zum Schlusspfiff der ohne Probleme leitenden Schiedsrichter Markus Münch und Simon Öhrlein (DJK Waldbüttelbrunn) gelang beiden Mannschaften noch je ein Tor (Torschützen Julian Henning für die Gäste und Gabriel Gluhak für Rothenburg) wodurch der Endstand von 29:22 von der Anzeigetafel leuchtete.

Letztlich setzte sich die individuelle Klasse der Hausherren auch gegen das Schlusslicht aus Michelfeld durch. Auf allen Positionen, angefangen bei Torhüter Kiss und auch bei den Feldspielern, waren die Tauberstädter besser besetzt als die Gegner und durch den breit besetzten Kader konnte Trainer Becker auch wieder einmal ohne Qualitätsverlust wechseln. Gegen stärkere Gegner kann sich die teilweise fahrlässige Chancenverwertung rächen, dies sollten die Becker-Schützlinge in den kommenden Wochen, wenn die Entscheidung im Titelrennen ansteht, beherzigen. Bereits am nächsten Samstagnachmittag, wenn sie bei der HSG Fichtelgebirge antreten, sollten sich die Rothenburger wieder treffsicherer zeigen.

Rothenburg: Kiss (1.-60.), Sand (bei 2 Siebenmetern) (Tor); Schemm (5), Kulas, Gluhak (3), Schneider (4), T. Ehrlinger, Schmidt (2), König, A. Ehrlinger (2), Koppler, Jasarevic (9/5), Krauter (1), Keller (3)

Michelfeld: Ludwig (Tor); Unser, Ochel, Holler (2), Wagner, Möslein (6/5), Mölter (1), Schardt (1), Faustmann (4), Häckner, Olbrich (4), Dennerlein, Henning (4)

Spielverlauf: 1:0, 3:1, 6:4, 10:6, 10:8 (HZ), 12:9, 16:11, 17:16, 20:19, 25:20, 28:21, 29:22

Siebenmeter: Rothenburg 5 (Jasarevic trifft alle)
Michelfeld 5 (Möslein trifft alle)

Zeitstrafen: Rothenburg 3 (Gluhak 2, Schmidt 1)
Michelfeld 4 (Möslein, Mölter, Faustmann und Dennerlein je 1)

Schiedsrichter: Markus Münch und Simon Öhrlein (DJK Waldbüttelbrunn)

Zuschauer: 200

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