Dauerproblem Abschlussschwäche

Mit 21:22 (11:10) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Heimspiel gegen den TSV Lohr. Gegen die Gäste vom Main war wieder einmal eine katastrophale Chancenverwertung ausschlaggebend für die erneute Heimpleite der Tauberstädter. 

Es war alles gerichtet für einen weiteren Bayernliga-Klassiker der beiden Rivalen von Tauber und Main: Die Tribüne war, auch dank einer größeren Gästekolonie, gut gefüllt, Rothenburg konnte in Bestbesetzung antreten und auch bei Lohr standen, entgegen anderslautender Ankündigungen, alle Leistungsträger im Kader. Die Gäste kamen dann auch besser aus den Startlöchern, wodurch sie nach knapp vier gespielten Minuten mit 2:0 in Führung lagen. Durch Patrick Schneider und Srdjan Ilicin gelang den Schützlingen des Rothenburger Trainers Bernd Becker dann der Ausgleich zum 2:2 (7. Minute), fünf Minuten später lagen sie dann aber mit 3:6 zurück. Es zeigte sich schon früh, dass sich die seit einigen Saisonspielen bestehende Schwachstelle der Tauberstäder auch gegen Lohr wieder auftreten sollte: Selbst beste Einwurfchancen ließen die Rothenburger teilweise grob fahrlässig aus. Da die Abwehr gut arbeitete und Torhüter Arnold Kiss einige gute Paraden zeigen konnte, wuchs der Rückstand zumindest nicht weiter an und es hieß in der 22. Minute 6:9 für Lohr. Die kommenden sieben Minuten waren dann die stärkste Phase der Hausherren, denen vier Tore in Folge gelangen und dadurch beim 10:9 erstmals in Führung gingen. Nach dem Lohrer Ausgleich zum 10:10 war es Aziz Altwish, der in der Schlussminute des ersten Durchgangs den Pausenstand von 11:10 für Rothenburg herstellte. 

Nachdem der erste Angriffsversuch der Gäste nach der Pause erfolglos verpuffte und im Gegenzug Anton Ehrlinger mit dem 12:10 die erste Zweitore-Führung der Tauberstädter erzielen konnte, sah es zunächst so aus, als könnten die Hausherren an die starke Phase vor der Pause anknüpfen. Auf mehr als zwei Tore konnten sie die Führung aber nicht ausbauen. Die Verunsicherung im Abschluss war plötzlich wieder zurück und zusätzlich ließ man sich von den Gästen, die in der Abwehr die großzügige Linie der beiden Schiedsrichter bis an die Grenze des Erlaubten ausreizten, den Schneid abkaufen. In der 43. Spielminute hatte Lohr damit beim Stand von 15:15 wieder den Ausgleich hergestellt. Bis zum Spielende entwickelte sich dann ein recht wildes Spiel, in dem sich die Angreifer beider Mannschaften nicht mit Rum bekleckerten und sich die Torhüter auf beiden Seiten auszeichnen konnten. Die Führung wechselte ständig  hin und her und der Ausgang der Partie war völlig offen. Auch in die letzten 10 Spielminuten ging es mit ausgeglichenem Spielstand von 18:18 welcher auch knapp fünf Minuten vor Schluss Bestand hatte. Srdjan Ilicin war per Siebenmeter-Strafwurf zum 21:21 erfolgreich. Da in den letzten Minuten kein Wurfversuch der Hausherren mehr sein Ziel fand, die Gäste durch Jakob Röder aber das 21:22 erzielen konnten, stand die nächste Heimpleite der Tauberstädter fest. 

Wie schon gegen den TSV Simbach wurde mit der Niederlage gegen den TSV Lohr ein „Vierpunkte-Spiel“ gegen einen direkten Konkurrenten verloren und wichtige Punkte fahrlässig hergeschenkt. „Mit der Angriffsleistung von heute gewinnst Du in der Bayernliga gegen keine Mannschaft“ war auch Trainer Becker nach dem Spiel bedient. „Wir haben uns sage und schreibe 24 Fehlwürfe geleistet und mit den zusätzlichen technischen Fehlern über 30 Angriffe nicht zum Torerfolg führen können, das ist kein Bayernliganiveau“ so Becker weiter. Aus dem schwachen Kollektiv können einzig Anton Ehrlinger und Srdjan Ilicin mit acht bzw. sieben Toren, Abwehrchef Dennis Orf sowie Torhüter Arnold Kiss, der viele Lohrer Torchancen zunichtemachte,  herausgehoben werden. Die Tauberstädter, die seit mittlerweile drei Spielen sieglos sind, sollten nun aus den letzten Spielen des Jahres irgendwie Zählbares mitnehmen, ansonsten könnte der Jahreswechsel ungemütlich werden. Dass die Gegner bis Weihnachten VfL Günzburg, DJK Waldbüttelbrunn und HSC Coburg II heißen, macht die Aufgabe nicht leichter. 

Rothenburg: Kiss (1.-60.) Amann (Tor); Schemm, Gluhak, Schneider (2), T. Ehrlinger, Schmidt (1), A. Ehrlinger (8), Orf, Jasarevic (1), Stojanov, Ch. Keller, Altwish (2), Ilicin (7/1), Koppler     

Lohr: Szabo, Scheiner, Gowor (Tor); M. Schmitt (6), Röder (2), Sicheneder (1), Diehl (1), J. Schmitt (2), Walaszczyk, Gomes (5/2), Drude (2), Gerr (1), Zehnter (2)

Spielverlauf: 0:2, 2:2, 3:6, 6:9, 10:9, 11:10 (HZ); 12:10, 15:13, 15:15, 17:17, 20:20, 21:21, 21:22

Siebenmeter:
Rothenburg 2 (Ilicin trifft und verwirft je 1)
 Lohr 2 (Gomes trifft beide)

Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Gluhak und Koppler je 1)
Lohr 4 (Gerr 2; Gomes und Zehnter je 1)

Schiedsrichter: Rick Ehrenpfordt und Manuel Haas (TV Gundelfingen)

Zuschauer: 370  

 

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