Mit dem 34:30 (16:17) Auswärtssieg im Spitzenspiel bei der zweitplatzierten DJK Rimpar II festigten die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihre Tabellenführung. Nach furioser Anfangsphase und einem Durchhänger in der ersten Spielhälfte kamen die Tauberstädter mit einer sehr starken zweiten Halbzeit zum verdienten Erfolg bei den „Jungwölfen“.
Die ohne Dennis Orf, Arnold Kiss und Thomas Krauter angetretenen Rothenburger starteten furios in die Partie. Auf die 1:0-Führung der Gastgeber reagierten sie mit vier Toren durch Christian Keller (1) und Aziz Altwish (3) zur eigenen 4:1-Führung in der 5. Spielminute. Weitere fünf Minuten später hieß es 8:2, bei einem Gegentreffer waren Anton Ehrlinger, Christian Keller und Patrick Schneider (2) erfolgreich, worauf sich der Rimparer Trainer Bastian Krenz gezwungen sah, mit einer Auszeit den Schwung der Rothenburger zu bremsen. Diese Maßnahme trug auch direkt Früchte, verloren die Gäste von der Tauber doch plötzlich komplett die Linie der erfolgreichen Anfangsphase. Fast sechs Minuten ohne Torerfolg der Becker-Schützlinge führten dazu, dass die Hausherren beim 7:8 den Anschluss wieder hergestellt hatten. Der darauf folgende 4:1-Lauf, Torschützen waren Anton Ehrlinger (2), Bastian Demel und Aziz Altwish, brachte die Tauberstädter zwar wieder komfortabel in Führung, von Dauer war diese aber nicht (8:12, 18. Minute). Da ihnen in den nächsten Spielminuten nur ein Treffer gelang, gerieten die Gäste vier Minuten vor Ende der ersten Halbzeit mit 14:13 in Rückstand. Dieser hatte auch beim Ertönen des Pausensignals noch Bestand als die Gastgeber mit 17:16 in Führung lagen.
Trainer Bernd Becker muss bei der Pausenansprache die richtigen Worte gefunden haben, zeigten sich seine Mannen zu Beginn des zweiten Durchgangs doch wieder in der Form der Anfangsminuten. Patrick Schneider glich gleich im ersten Angriff auf 17:17 aus und die Tore von Anton Ehrlinger (2) und Christian Keller brachten die Gäste mit 20:17 in Front. Die Angriffe wurden nun wieder effektiver abgeschlossen und die Deckungsreihe stand in Verbindung mit Torhüter Luca Sand, der zur Pause den keinesfalls schlechten Andreas Amann abgelöst hatte, wieder sehr viel sicherer. Die Tauberstädter lagen zunächst konstant mit zwei bis drei Toren in Führung, zwischen der 41. und der 49. Minute bauten sie diese dann auf fünf Tore aus (23:28). Egal was die „Jungwölfe“ auch probierten, die Becker-Schützlinge hatten immer die passende Antwort parat. Und falls die Hausherren doch zum Abschluss kamen, sorgte Luca Sand mit einigen sehr starken Paraden dafür, dass der Vorsprung nicht entscheidend zusammenschmolz. Spätestens bei 30:25 durch Anton Ehrlinger in der 53. Spielminute war die Vorentscheidung gefallen und als Nedim Jasarevic in den beiden Schlussminuten mit zwei Rückraumkrachern in den Winkel dem guten Rimparer Torhüter Paul Siegl keine Chance ließ, stand der nächste Auswärtssieg der Rothenburger fest. Dem zuvor komplett abgemeldeten Julius Weinhardt gestatteten die Gäste dann noch Ergebniskosmetik zum Endstand von 30:34 zu betreiben.
Nachdem mit den Regensburg Adlern und den Rotmilanen aus Bad Neustadt in den Vorwochen jeweils gefiederte Beute gemacht wurde, konnten die Jäger von der Tauber nun mit den Rimparer Jungwölfen ein Raubtier zur Strecke bringen. „Der Einbruch nach der überragenden Anfangsphase war natürlich ärgerlich, wichtig war aber, dass wir an unsere Stärke geglaubt haben und in der zweiten Hälfte zurückgekommen sind“ fasste Bernd Becker das Spiel zusammen. „Da der Rückstand nahezu ausschließlich aus eigenen Fehlern resultierte, führte die Reduzierung der Fehlerquote zu unserem verdienten Sieg“ so Becker weiter. Mit der beeindruckenden Serie von sieben Siegen aus den letzten acht Spielen hat sich der Aufsteiger an der Tabellenspitze der Bayernliga Nordstaffel festgesetzt. Vor den letzten vier Spielen der Vorrunde, davon drei in der heimischen Mehrzweckhalle, haben die Tauberstädter weiterhin beste Karten, die im Januar beginnende Aufstiegsrunde zu erreichen. Auch wenn unter den restlichen Gegnern keine Mannschaften mit Tiernamen sind…
Rothenburg: Amann (1.-30.), Sand (31.-60.) (Tor); Schemm (1), Demel (3), Cl. Keller, Gluhak (1), Schneider (6), T. Ehrlinger, Schmidt, A. Ehrlinger (10/6), Jasarevic (5/1), Stojanov (1), Chr. Keller (3), Altwish (4)
Rimpar: Siegl, Siebentritt (Tor); Schraud, Keidel (8), Mohr (3), Tischer (2), Rabe (2/2), Kütt (1), Märker, Krenz (4), Weckesser (2), Wirth (1), Weinhardt (1), Sauer (6)
Spielverlauf: 1:0, 1:4, 2:8, 7:8, 8:12, 14:13, 17:16 (HZ); 17:20, 21:24, 25:30, 29:34, 30:34
Siebenmeter: Rothenburg 9 (A. Ehrlinger trifft 6, verwirft 2; Jasarevic trifft 1)
Rimpar 2 (Rabe trifft beide)
Zeitstrafen: Rothenburg 4 (Demel, Gluhak, Schneider und Jasarevic je 1)
Rimpar 5 (Keidel und Mohr je 2; Weinhardt 1)
Schiedsrichter: Felix Donaubauer und Benedikt Wille (SpVgg Altenerding)
Zuschauer: 120