Erneuter Krimi mit Happyend

Mit 28:27 (12:9) gewannen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg gegen den HSC Coburg II das letzte Playoff-Heimspiel der laufenden Saison. Wie schon so oft in der laufenden Aufstiegsrunde zur 3. Bundesliga sahen die zahlreichen Zuschauer in der Rothenburger Mehrzweckhalle erneut einen Krimi mit gutem Ausgang für die Tauberstädter.

Die Partie begann mit dem 0:1 für die Gäste, deren Trainer Ronny Göhl gleich vier Spieler aus dem Coburger Zweitligakader aufbieten konnte. Torschütze war der Coburger Julius Siegler, der nicht nur die aktuelle Torjägerliste anführt, sondern mit insgesamt 10 Toren erfolgreichster Akteur des Abends werden sollte. Die Hausherren reagierten mit zwei Toren von Linksaußen Aziz Altwish zur eigenen 2:1-Führung und es entwickelte sich eine Partie mit engen Spielständen und wechselnden Führungen. Beide Torhüter, Mark Roschlau für Coburg und Arnold Kiss für Rothenburg, konnten sich mehrfach auszeichnen, womit sie großen Anteil am knappen Spielstand hatten. Beim Stand von 7:8 für Coburg (22. Minute) gelang den Rothenburgern dann ein Zwischenspurt mit vier Toren in Folge mit dem sie sich erstmals etwas absetzen konnten. Torschützen waren Phillip Schemm (2), Dennis Orf und Bastian Demel, der in seinem letzten Heimspiel für die Tauberstädter in Abwehr und Angriff eine hervorragende Leistung bot. Bis zur Pause waren beide Mannschaften noch jeweils einmal erfolgreich, dass es beim 12:9 für die Hausherren blieb, war das Verdienst von Torhüter Luca Sand, der gegen Siegler einen Siebenmeter parieren konnte.

Direkt nach Wiederanpfiff der beiden Schiedsrichter Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein) waren die Rothenburger hellwach und bauten ihre Führung zunächst auf fünf Tore aus (17:12, 37.), vier Minuten später betrug ihr Vorsprung beim Stand von 21:14 sogar sieben Tore. Auch als die Schlussviertelstunde anbrach, hatte der hohe Vorsprung noch Bestand (23:16) und es deutete nichts darauf hin, dass die Partie noch einmal knapp werden könnte. Urplötzlich war den Hausherren dann aber die Präzision bei den Torabschlüssen abhandengekommen, ganze sieben Minuten lang herrschte bei ihnen Torflaute, die die Coburger nutzen konnten, um den Rückstand Tor um Tor zu verkürzen. In der 51. Minute war die Rothenburger Führung auf nur noch ein Tor zusammengeschmolzen, Bastian Demel und Dennis Orf waren es, die mit ihren Toren den Vorsprung der Tauberstädter aber wieder auf drei Tore ausbauen konnten (25:22, 54.). Die Gäste ließen sich davon aber nicht beeindrucken und erzielten mit drei Toren in Folge den Ausgleich zum 25:25. Da war sie also wieder, die nervenaufreibende Schlussphase, die die Rothenburger in dieser Saison schon so oft ihrem Publikum boten. Niko Stojanov übernahm nun Verantwortung und brachte seine Farben zunächst mit 26:25 in Führung, nachdem Coburg zwei Tore zum 26:27 gelungen waren, traf er auch zum Ausgleich von 27:27 (59.). Im nächsten Angriff brachte ein technischer Fehler der Gäste die Hausherren in Ballbesitz. Das Spielgerät wurde schnell nach vorne getragen und Anton Ehrlinger beim Durchbruch zum Wurfkreis gefoult. Die Schiedsrichter entschieden korrekt auf Siebenmeter für Rothenburg und rote Karte gegen den Coburger Jakob Kassing. Nedim Jasarevic ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte zehn Sekunden vor Spielende nervenstark zum Endstand von 28:27.

Wieder einmal haben die Schützlinge von Trainer Bernd Becker einen knappen aber nicht unverdienten Heimerfolg einfahren können. Mit einer Schwächephase im Angriff verspielten sie zwar den mit einer hervorragenden Defensivleistung erarbeiteten Vorsprung, mit großer Moral und unbändigem Teamgeist konnten Sie aber das nächste Heimspiel, das auf der Kippe stand, doch noch zu ihren Gunsten entscheiden. Mit dem fünften Sieg in sieben Playoff-Spielen vor heimischem Publikum sind die Tauberstädter vor dem Saisonfinale bei der Rimparer Zweitligareserve auf den vierten Tabellenplatz vorgerückt. Eine Ausbeute, die für den Aufsteiger aller Ehren Wert ist.

Rothenburg: Kiss (1.-50.), Sand (bei einem Siebenmeter und ab 50.) (Tor); Schemm (4), Schneider (3), Schmidt, Anton Ehrlinger (4/1), Koppler, Jasarevic (4/1), Stojanov (2), Krauter, Christian Keller, Orf (3), Demel (6), Altwish (2)

Coburg II: Roschlau, Hempel (Tor); Preller (1), Müller, Schmitt (8), Schartl, Kassing (2), Siegler (10/4), Brüning-Wolter, Rivera, Valkovskis (4), Mund (2)

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 4:4, 7:8, 11:8, 12:9 (HZ); 14:9, 17:12, 21:14, 23:16, 23:22, 25:25, 27:27, 28:27

Siebenmeter:
Rothenburg 4 (Jasarevic und Ehrlinger treffen und verwerfen je 1)
Coburg 5 (Siegler trifft 4, verwirft 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 1 (Krauter)
Coburg 2 (Müller und Siegler je 1; Disqualifikation gegen Kassing)

Schiedsrichter: Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein)

Zuschauer: 320

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden