Mit 34:16 (15:10) gewannen die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Heimspiel gegen den TSV Lohr II. Nach mäßigem Beginn vor der Pause und deutlicher Steigerung in der zweiten Hälfte erledigte der Tabellenführer von der Tauber die Pflichtaufgabe gegen das Schlusslicht letztlich überaus souverän.
Auf den erkrankten Niko Stojanov musste der Rothenburger Trainer Bernd Becker verzichten, für ihn rückte Paul Koppler in den Kader, auf dem Spielfeld nahm Enrico König Stojanovs Platz auf der Spielmacherposition ein. Die Tauberstädter starteten gut in die Partie, Patrick Schneider nutzte gleich den ersten Ballbesitz des Spiels zur 1:0-Führung. Nach neun gespielten Minuten stand es 6:2 für die Hausherren und weitere 10 Minuten später betrug der Vorsprung der Becker-Schützlinge bereits sechs Tore (10:4). Wie schon vor Wochenfrist in Stadeln war Kreisläufer Gabriel Gluhak mit vier Toren in der Anfangsphase auffälligster Torschütze der Hausherren. Die 100 Zuschauer, die aufgrund der Corona bedingten Beschränkungen nur die Halle bevölkern durften, sahen eine überlegene Heimmannschaft die ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden schien. Aufgrund einiger Nachlässigkeiten in der Deckung und vergebenen Chancen im Angriff ließen die Rothenburger die Gäste vom Main dann aber bis zur 27. Spielminute den Rückstand halbieren (12:9). Bis zur Pause erhöhte Rothenburg den Vorsprung dann wieder auf fünf Tore (15:10), mit einem konzentrierteren Auftritt hätte dieser aber auch schon deutlich höher sein können.
Nach der Pause nahm der Rothenburg-Express dann deutlich Fahrt auf. Torhüter Arnold Kiss entschärfte einige Großchancen der Gäste und im Angriff zeigten sich seine Kollegen nun auch treffsicherer. Nach 10 Minuten des zweiten Durchgangs betrug der Vorsprung der Tauberstädter schon 10 Tore (21:11) und auch in der Folgezeit bauten die Rothenburger ihren Vorsprung immer weiter aus. Bei den Gästen traten nun immer größere Defizite zu Tage und die Hausherren machten mit ihrer körperlichen und auch technischen Überlegenheit mehr als einen Klassenunterschied deutlich. Auch die von Gästetrainer Christian Rath angeordnete doppelte Manndeckung gegen Patrick Schneider und Dennis Orf zeigte keine Wirkung. Im Gegenteil, Anton Ehrlinger nutzte den entstandenen Raum zu einigen schönen Toren und konnte zusätzlich seine Nebenleute mehrfach gut in Szene setzen. Eine dieser Szenen war der fünfte Treffer von Gabriel Gluhak, der auf Zuspiel von Ehrlinger zum 28:13 erfolgreich war (50. Minute). Bis zum Spielende hielten die Tauberstädter die Konzentration hoch, im Angriff wurden die sich bietenden Chancen konsequent verwertet und der zwischenzeitlich eingewechselte Torhüter Luca Sand tat es seinem Kollegen Arnold Kiss gleich, in dem auch er einige gute Einwurfmöglichkeiten der Gäste entschärfte. Das 29:16 durch den Lohrer Kevin Kunzmann sollte der letzte Gästetreffer des Abends sein, mit fünf Toren am Stück, bei denen Phillip Schemm den Schlusspunkt setzte, stellten die Rothenburger in den letzten sieben Minuten der Partie den Endstand von 34:16 her.
Auch in Spiel zwei nach der Corona bedingten Saisonunterbrechung setzten die Tauberstädter unbeirrt ihren Weg an der Tabellenspitze fort. Neben der individuellen Klasse macht auch die Breite des Kaders den Unterschied aus. „Dass wir beide Spiele nach der langen Pause so deutlich gewinnen konnten, freut mich wirklich sehr. Irgendwie wusste ja niemand, wie die Mannschaft die Unterbrechung verkraftet hat“ zeigte sich Bernd Becker nach dem Spiel zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge. Nach der Partie gaben die Rothenburger auch die Vertragsverlängerung mit Trainer Becker bekannt. „Wir sind sehr froh, dass Bernd auch weiter die sportliche Verantwortung für unsere 1. Herrenmannschaft hat. Aktuell können wir uns keinen besseren Trainer für unsere Jungs vorstellen“ kommentiert Abteilungsleiter Norbert Fink die Vertragsverlängerung mit Becker. Am kommenden Wochenende sind die Rothenburger spielfrei, erst am Sonntag, 20. Februar, geht es mit dem Spiel bei HaSpo Bayreuth II weiter.
Rothenburg: Kiss (1.-48.), Sand (48.-60.) (Tor); Schemm (2), Kulas (2), Gluhak (5), Schneider (3), Schmidt (2), König (1), A. Ehrlinger (9), Orf, Koppler, Jasarevic (3/3), Krauter (4), Keller (3)
Lohr: Bald, Schack, Gowor (Tor); Mill (1), Sicheneder (7/3), Kunzmann (2), Werthmann (2), Schwiederik, Hartig (1), Vormwald, Scheiner (2), Imhof (1)
Spielverlauf: 1:0, 4:2, 8:4, 10:4, 12:9, 15:10 (HZ); 17:11, 21:11, 25:13, 28:13, 29:16, 34:16
Siebenmeter:
Rothenburg 3 (Jasarevic trifft alle)
Lohr 3 (Sicheneder trifft alle)
Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Schemm und Jasarevic je 1)
Lohr 6 (Kunzmann und Scheiner je 2; Sicheneder und Schwiederik je 1)
Schiedsrichter: Kerstin Wölfel und Martin Göckel (Wendelstein/Röthenbach)
Zuschauer: 100