Zu einem glücklichen 23:23 (12:16) kam die ERSTE bei ihrem Gastspiel bei HC Erlangen III. Gegen die jungen Erlanger, bei denen kein Spieler älter als 20 Jahre war, rettete nur ein Kraftakt in der zweiten Hälfte noch einen glücklichen Punkt.
Die Jungs von Bernd Becker präsentierten sich, wie so oft an frühen Sonntagnachmittagen, zu Beginn der Partie ziemlich schläfrig. So stand es nach fünf gespielten Minuten 3:0 für die Gegner, die ihrerseits hellwach waren. Sieben Minuten später erzielte der beste Rothenburger Feldspieler des Nachmittags, Srdjan Ilicin, den Ausgleich zum 5:5, aber auch das führte noch nicht dazu, dass die ERSTE das Spiel nun an sich riss. Weiterhin war man in der Defensive viel zu passiv und im Angriff leistete man sich massenhaft Fehlwürfe und technische Fehler, was dazu führte dass die Hausherren in der 21. Spielminute mit 11:8 in Front lagen. Bis zur Pause wurde es sogar noch schlimmer, über 13:9 bauten die Erlanger ihre Führung auf 16:11 aus, bevor Srdjan Ilicin einen Siebenmeter-Strafwurf zum 16:12-Pausenstand verwandelte.
Nach der Pause präsentierten sich Bernd Beckers Jungs dann in der Abwehr erheblich verbessert. Man ging nun viel engagierter zu Werk und der nach der Pause für Arnold Kiss ins Tor beorderte Andreas Amann hatte ebenfalls großen Anteil, dass die Abwehraktionen nun häufiger von Erfolg gekrönt waren. Damit konnten die Gastgeber nicht weiter enteilen, da im Angriff aber weiterhin sehr fehlerbehaftet agiert wurde, konnte der Rückstand auch nicht entscheidend verringert werden. Erst in der 43. Minute gelang Nedim Jasarevic der Anschlusstreffer zum 18:19, anstatt nun konzentriert weiterzuspielen, wurde in den Folgeminuten wieder mehrere Male der Ballbesitz hergeschenkt, was Erlangen mit zwei Toren zum 21:18 nutzen konnte. Eine weiterhin gute Abwehrleistung und die Paraden von Andreas Amann verhinderten, dass der HCE seine Führung noch weiter ausbauen konnte und sorgten dafür, dass acht Minuten vor Spielende, der Treffer zum 23:21 der letzte Erlanger Treffer gewesen sein sollte. Bis zum Spielende erzielte dann Srdjan Ilicin seinen zehnten Torerfolg und Maxi Schmidt traf zum einzigen Ausgleich der zweiten Spielhälfte, der den 23:23-Endstand bedeuten sollte. Da der letzte Angriff des Spiels für die Hausherren keinen Torerfolg mehr brachte, stand der glückliche Punktgewinn der ERSTEN fest.
„Dass wir mit dieser Menge an Fehlern hier noch einen Punkt holen, ist mehr als glücklich“ lautete das Fazit von Bernd Becker nach Spielende. „Als verdient kann man das Unentschieden absolut nicht bezeichnen, ohne die Leistungssteigerung nach der Pause und die hervorragenden Leistungen von Andi und Srdjan verlieren wir hier deutlich“ so Bernd Becker weiter. Mit einer 100 prozentigen Wurfquote (Ilicin) und einer Abwehrquote von mehr als 56% (Amann) waren die beiden die „Väter des Punktgewinns“. Der Blick auf die aktuelle Tabelle (Platz 8 mit 9:9 Punkten) ist alles andere als beruhigend. Der Abstand zur Abstiegszone ist noch nicht allzu groß und bis zur Weihnachtspause stehen für die ERSTE die schweren Spiele gegen Lohr und Waldbüttelbrunn sowie in Günzburg und Coburg auf dem Programm. Vier Punkte aus diesen Spielen würden für ausgeglichenes Punktekonto und ein ruhiges Weihnachtsfest sorgen, ohne diese Ausbeute rückt die Abstiegszone bedenklich näher. Ein Szenario das tunlichst vermieden werden sollte.
Rothenburg: Kiss (1.-60.), Amann (31.-60.) (Tor); Schemm, Schneider (1), T. Ehrlinger, Schmidt (1), A. Ehrlinger (3), Orf, Jasarevic (2), Stojanov (2), Chr. Keller (1), Altwish (3), Ilicin (10/6), Koppler
Erlangen: Meyer, Marterstock (Tor); Schmid, Taft (1), Dullinger, Wilsdorf (3), Hübner, Willax (3), Kokott (2/2), Buck (3), Scharnweber (3), Speck (5), Sehnke (2), Hein (1)
Spielverlauf: 3:0, 5:5, 11:8, 13:9, 16:11, 16:12 (HZ); 17:15, 18:17, 21:18, 22:20, 23:21, 23:23
Siebenmeter:
Rothenburg 6 (Ilicin trifft alle)
Erlangen 3 (Kokott trifft 2, verwirft 1)
Zeitstrafen:
Rothenburg 7 (Schneider 3; Schmidt, A. Ehrlinger, Orf und Stojanov je 1)
Erlangen 5 (Schmid 2; Wilsdorf, Buck und Sehnke je 1)
Schiedsrichter: Carsten Hehn und Oliver Jauch (Stadeln/München)
Zuschauer: 55
