Mit dem 28:21 (10:6) Auswärtserfolg bei HaSpo Bayreuth II sicherten sich die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg in ihrem letzten Saisonspiel die Meisterschaft und die Rückkehr ins bayerische Handballoberhaus. Nach nervösem Beginn, in dem ein überragender Luca Sand im Tor die Tauberstädter im Spiel hielt, sorgten sie schnell für klare Verhältnisse und kamen zu einem deutlichen Auswärtssieg.
In Bestbesetzung angetreten und unterstützt von einer stimmgewaltigen Fangemeinde, die das Spiel in Bayreuth zum Heimspiel machte, starteten die Schützlinge von Trainer Bernd Becker nervös in die Partie. Auch den erfahrenen Spielern zitterte wohl aufgrund der Bedeutung des Spiels die Wurfhand, was sich in einigen Fehlversuchen niederschlug. So konnten sich die Rothenburger bei ihrem Torhüter Luca Sand bedanken, dass es in der 10. Spielminute nur 2:0 für die Hausherren hieß. Der Rückstand hätte gut und gerne auch fünf bis sechs Tore betragen können und dann wäre die Rückkehr in die Partie deutlich schwieriger gewesen. Da Sand aber reihenweise Würfe der Hausherren parierte, blieben die Gäste von der Tauber in Schlagdistanz und konnten durch Tore von Patrick Schneider (2), Phillip Schemm und Gabriel Gluhak den Rückstand in eine 4:2-Führung verwandeln. Die Abwehr stand nun als massives Bollwerk den Bayreuther Angreifern gegenüber und wenn Würfe den Weg zum Tor fanden, wurden sie auch weiterhin sichere Beute von Keeper Luca Sand. Aufgrund der hervorragenden Defensivleistung konnten die Tauberstädter auch weiterhin die eigenen Fehlversuche im Angriff kompensieren und es entwickelte sich eine zunächst torarme Partie. Beim 6:8 in der 28. Minute betrug der Vorsprung der Gäste letztmals nur zwei Tore, bis zur Pause waren noch Patrick Schneider und Maximilian Schmidt erfolgreich. Da Luca Sand gegen den Bayreuther Timo Böker einen Siebenmeter-Strafwurf parieren konnte, ging es mit einer 10:6-Führung der Becker-Schützlinge in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang hatten beide Mannschaften ihre Visiere besser eingestellt, wodurch sie zu deutlich mehr Torerfolgen als vor der Pause kamen. Die Rothenburger eröffneten den Torreigen durch zwei Tore von Niko Stojanov und Anton Ehrlinger und der Vorsprung betrug erstmals sechs Tore (12:6, 33. Minute). Da die Bayreuther Drittligareserve, für die es noch um die Sicherung des Relegationsplatzes geht, auch weiterhin nicht zurücksteckte ging die Partie mit hohem Tempo und sehr ansehnlichem Handball weiter. Näher als auf vier Tore kamen die Bayreuther den Tauberstädtern aber nicht mehr. In der 46. Minute erzielte Phillip Schemm mit dem Tor zum 19:12 die erstmalige Siebentore-Führung für seine Farben und als acht Minuten später Niko Stojanov der Treffer zum 25:17 gelang, war die Vorentscheidung gefallen. Dass fünf Minuten vor Spielende Patrick Schneider seine dritte Zeitstrafe kassierte und damit von den Schiedsrichtern vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, fiel nicht mehr ins Gewicht. Rothenburg blieb weiter klar in Führung und Nedim Jasarevic setzte mit dem Tor zum Endstand von 28:21 den Schlusspunkt unter die Partie und die Saison der Rothenburger.
Nach drei Jahren, in denen zwei Spielzeiten Corona bedingt vorzeitig abgebrochen wurden, kehren die Rothenburger nun also als Meister der Landesliga wieder in die Bayernliga zurück. 15 Siege, 1 Unentschieden und nur zwei Niederlagen sind die beeindruckende Bilanz dieser Saison. Trainer Bernd Becker ist es gelungen, eine Mannschaft zu formen, die absolut verdient den Titel geholt hat. Die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Wilden aus dem eigenen Nachwuchs hat ideal gepasst. Auch von der Niederlage bei der HSG Fichtelgebirge haben sich die Tauberstädter nicht von ihrem Weg abbringen lassen, im nächsten Spiel konnten sie den Verfolger HC Erlangen III auf Abstand halten und die Weichen Richtung Meisterschaft stellen. Mit Phillip Schemm, Andreas Kulas und Enrico König werden wichtige Spieler die Mannschaft verlassen, hinter den Kulissen arbeiten die Verantwortlichen aber bereits an der Kaderzusammenstellung für die nächste Saison. Mit Abdul Aziz Altwish, der auf der Linksaußenposition für den MTV Stadeln in dieser Saison 90 Tore erzielen konnte, wurde der erste Neuzugang bereits vermeldet, weitere sollen in den nächsten Wochen folgen. Da das Team nur punktuell ergänzt werden wird, kann Trainer Bernd Becker auch in der nächsten Saison mit einer eingespielten Mannschaft planen. Nun geht es erst einmal in die Pause und ab Mitte September heißt es dann wieder Bayernligist TSV 2000 Rothenburg.
Rothenburg: Sand, Kiss (Tor); Schemm (4), Kulas, Gluhak (2), Schneider (7), Schmidt (1), König, A. Ehrlinger (4), Orf, Jasarevic (2/1), Stojanov (4), Krauter (5), Keller
Bayreuth: Plötz, Braun (Tor); Abend (7/3), Stiegler (3), J. Dittmar, H. Dittmar (2), Höpp, Treiber (3), Böker (1/1), Lux (2), Jost (3), Berghammer, Eckhardt, Wiesent
Spielverlauf: 2:0, 2:4, 3:7, 5:8, 6:10 (HZ); 6:12, 12:16, 13:20, 17:25, 20:26, 21:28
Siebenmeter: Rothenburg 1 (Jasarevic trifft)
Bayreuth 5 (Abend trifft 3, Böker trifft und verwirft je 1)
Zeitstrafen: Rothenburg 7 (Schneider 3, Orf und Gluhak je 2)
Bayreuth 4 (Wiesent 2, Abend und Böker je 1)
Schiedsrichter: Jonas Brucker und Philipp Fembacher (Weiden/Kelheim)
Zuschauer: 100