Überzeugender Heimsieg

Mit 30:20 (15:12) gewannen die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihre Heimspielpremiere gegen die HSG Fichtelgebirge. Die ersatzgeschwächten Gäste konnten dabei nur in der ersten Hälfte mithalten, in Durchgang zwei wurde es deutlich.

Ein Jahr nach der letzten Heimpartie in der abgebrochenen Vorsaison waren die Tauberstädter wieder Gastgeber eines Landesligaspiels in der heimischen Mehrzweckhalle. Gut 200 Zuschauer, die unter Beachtung der 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) die Halle betreten durften, bevölkerten die Tribünen und alles war gerichtet für das Premierenspiel in heimischer Umgebung. Zdenek Danielka erzielte gleich im ersten Angriff die 1:0-Führung der Gäste, bei denen einige Stammkräfte fehlten, unter anderem Johannes Wippenbeck, der in der Vorwoche, beim Heimsieg gegen Erlangen III noch bester Torschütze war. Dennis Orf und Phillip Schemm verwandelten den Rückstand dann aber umgehend in die eigene 2:1-Führung. In der Folgezeit glichen die Gäste immer wieder die Rothenburger Führung aus, bevor Erik-Ludwig Hammer für die HSG zunächst einen Siebenmeter Strafwurf verwandelte und dann aus dem Spiel heraus den Treffer zur ersten Zweitore-Führung der Gäste erzielte (4:6, 13. Minute). In dieser Phase des Spiels wollten die Hausherren mit Gewalt zu schnellen Toren kommen. Statt sich der eigenen spielerischen Qualitäten zu besinnen und gute Torchancen herauszuspielen, nahmen sie sich einige überhastete Würfe, die ihr Ziel verfehlten oder Beute von Miroslav Brosko im Tor der Fichtelgebirgler wurden. Daraus resultierte, dass die Gäste immer wieder mit Tempogegenstößen frei vor Arnold Kiss im Rothenburger Gehäuse auftauchten. Da Kiss mit einigen Glanzparaden Treffer der Gäste verhindern konnte, blieben die Rothenburger immer in Schlagdistanz. Das 8:9 durch Konstantin Burger sollte dann die letzte Gästeführung sein (23. Minute), mit drei Toren in Folge durch Nedim Jasarevic, Anton Ehrlinger und Patrick Schneider gingen die Tauberstädter mit 11:9 in Führung (26.). Stefan Flasche verkürzte für die HSG auf 11:10, erneut Patrick Schneider und Anton Ehrlinger bauten die Führung der Gastgeber dann aber auf drei Tore aus (13:10, 28.). Bis zur Pause blieb es dann bei der Dreitore-Führung der Rothenburger, Christian Keller erzielte den Treffer zum 15:12-Halbzeitstand.

Direkt nach Wiederanpfiff betrug der Vorsprung der Rothenburger dann vier Tore, Nedim Jasarevic war zum 16:12 erfolgreich. Die Gäste konnten dann nur noch in der Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs den Hausherren Paroli bieten. Hier schafften Sie es noch, den Rückstand bei drei bis vier Toren zu halten. Danach machte sich der ausgedünnte Kader, Zdenek Danielka konnte zusätzlich in der ersten Halbzeit aufgrund einer Platzwunde nicht mehr eingesetzt werden, immer mehr bemerkbar. Im Gegensatz zu den Rothenburgern, deren Trainer Bernd Becker ohne Qualitätsverlust munter durchwechseln konnte, offenbarte der „zweite Anzug“ der HSG doch deutliche Qualitätsmängel. So konnten die Hausherren zwischen der 48. und der 50. Minute die Vorentscheidung herbeiführen, Anton Ehrlinger, Christian Keller und Phillip Schemm trafen mit drei Toren am Stück zur 24:18-Führung. Vier Minuten später waren beide Mannschaften jeweils zwei weitere Male erfolgreich gewesen, das 26:20 durch Philipp Mocker sollte aber der letzte Treffer der Gäste gewesen sein. Christian Keller, Maxi Schmidt, Phillip Schemm und Nedim Jasarevic hatten ihren Torhunger noch nicht gestillt und erzielten die Tore zum 30:20. Den Schlusspunkt setzte dann noch der eingewechselte Luca Sand, der in der Schlussminute gegen Erik-Ludwig Hammer einen Siebenmeter-Strafwurf parieren konnte und damit den 10-Tore-Heimsieg für seine Farben sicherte.

„Die Leistung meiner Jungs war heute absolut in Ordnung“ zeigte sich der Rothenburger Trainer Bernd Becker nach Spielende zufrieden. „In der ersten Halbzeit wollten wir phasenweise zu viel und ließen die spielerische Linie zu oft vermissen, dass am Ende aber ein Erfolg mit zehn Toren Unterschied herausspringt zeigt die Klasse der Mannschaft“ so Becker weiter. Am kommenden Wochenende sind die Tauberstädter spielfrei, bevor zwei Auswärtsfahrten nach Erlangen anstehen. Zunächst geht es gegen die dritte Mannschaft des HC Erlangen, eine Woche später gegen die zweite Mannschaft des TV Erlangen-Bruck, zwei echte Standortbestimmungen in der noch jungen Saison für die Rothenburger.

Rothenburg: Kiss (1.-53.), Sand (ab 53.) (Tor); Schemm (4 Tore), Kulas, Gluhak, Schneider (5), Schmidt (2), König, A. Ehrlinger (7/3), Orf (1), Jasarevic (5), Stojanov (3), Keller (3)

Fichtelgebirge: Brosko, Gruber (Tor); Burger (2), Bralic, Flasche (3), Hammer (7/3), Schlitter (1), Mocker (5), Danielka (1), Koristka (1), Tröger, Birner

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 4:3, 4:6, 8:9, 11:9, 13:10, 15:12 (HZ); 16:12, 20:16, 21:18, 24:18, 26:20, 30:20

Siebenmeter: Rothenburg 3 (Anton Ehrlinger trifft alle)
Fichtelgebirge 4 (Erik-Ludwig Hammer trifft 3, verwirft 1)

Zeitstrafen: Rothenburg 4 (Orf 2; Kulas und Schneider je 1)
Fichtelgebirge 4 (Danielka 2; Hammer und Mocker je 1)

Schiedsrichter: Nikolas Wolf und Sven Wirth (Herzogenaurach/Amberg)

Zuschauer: 200

Heimsieg gegen die HSG 2020 Fichtelgebirge