Unglückliche Niederlage

Mit 24:25 (11:13) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Playoff-Spiel gegen den VfL Günzburg. Die Tauberstädter liefen lange Zeit einem Rückstand hinterher, den sie kurz vor Spielende ausgleichen konnten. Das Happyend gelang ihnen dieses Mal aber nicht.

Neben den bereits feststehenden Ausfällen musste Trainer Bernd Becker auch auf Anton Ehrlinger verzichten. Der Siegtorschütze und erfolgreichster Werfer des letzten Spiels in Landshut wurde von seiner dort erlittenen Fußverletzung noch zu sehr gehandicapt und ein Einsatz war nicht möglich. Für Ehrlinger rückte Maxi Schmidt in den Kader. Die Gäste aus Schwaben übernahmen gleich zu Spielbeginn das Kommando und gingen schnell mit 2:0 in Führung. Erst beim 3:3 konnte Patrick Schneider mit seinem ersten von acht Toren den Ausgleich erzielen (8. Spielminute). Schneider war es auch, der sechs Minuten später mit dem 6:5 seine Farben erstmals in Führung bringen konnte. Mit wechselnden Führungen ging es dann weiter, absetzen konnte sich keine der beiden Mannschaften. In dieser Phase konnte sich auch Luca Sand im Rothenburger Tor mehrfach auszeichnen, unter anderem parierte er gegen Alexander Jahn zwei Siebenmeter-Strafwürfe. Nach dem 9:10 für Günzburg (Torschütze Michael Jahn), erzielte Phillip Schemm zwei Tore zur 11:10-Führung für die Tauberstädter (26. Minute). In den letzten vier Minuten bis zur Halbzeitpause gelang den Becker-Schützlingen dann kein Treffer mehr, da die Gäste noch drei Mal erfolgreich waren, wurden beim Stand von 11:13 die Seiten gewechselt.

Direkt nach Wiederanpfiff gelang Niko Stojanov der Treffer zum 12:13, zwei Tore der Gäste durch deren besten Werfer Nicolai Jensen und Jakob Hermann führten dann aber zur ersten Günzburger Dreitoreführung (12:15, 33.). In den Folgeminuten konnten die Rothenburger, angetrieben von ihrem besten Torschützen Patrick Schneider den Rückstand immer wieder verkürzen, der Ausgleich gelang ihnen aber nicht. Im Gegenteil, nach dem 16:17 erzielte Günzburg drei Tore in Folge und lag erstmals mit vier Toren in Front (16:20, 44.). Nicht wenige der gut 300 Zuschauer in der Halle stellten sich vermutlich nun schon auf eine Niederlage ihrer Mannschaft ein. Wie schon in den letzten Heimspielen auch, in denen die Tauberstädter in der Schlussviertelstunde mehrfach Außergewöhnliches leisteten, mobilisierten sie auch gegen Günzburg die letzten Kraftreserven und verringerten den Rückstand Tor um Tor, der beim 20:21 durch Aziz Altwish nur noch ein Tor betrug (49.). Im Tor stand nun Arnold Kiss, der mit einigen guten Paraden Anteil an der Aufholjagd der Hausherren hatte. Da die Gäste sich aber nicht beeindrucken ließen konnten sie ihre Führung kurz darauf wieder auf drei Tore ausbauen (21:24, 53.), der Rothenburger Widerstand war damit aber immer noch nicht gebrochen. Im Gegenteil, durch zwei Tore von Aziz Altwish und einen Treffer von Nedim Jasarevic schafften die Rothenburger in der 58. Spielminute den Ausgleich zum 24:24 und der Ausgang der Partie war wieder völlig offen. Gästetrainer Stephan Hofmeister nahm daraufhin eine Auszeit um den Lauf der Tauberstädter zu unterbrechen und sein Team auf die Schlussminuten einzustellen. Im ersten Angriff nach der Auszeit gelang dann Nicolai Jensen der Treffer zum 25:24 für Günzburg. Da in der restlichen Spielzeit keiner Mannschaft mehr ein Treffer gelingen wollte, sollte dies der Entstand sein und die unglückliche Niederlage der Rothenburger besiegeln.

Gegen den VfL Günzburg, in der letzten Saison immerhin noch Drittligist, hat der Aufsteiger von der Tauber erneut ein begeisterndes Heimspiel gezeigt. Letztlich waren es nur Kleinigkeiten, die dazu führten, dass die Gäste die Halle als Sieger verließen. Imponierend war erneut der bedingungslose Einsatz, mit dem die Rothenburger das Spiel in der Schlussphase fast noch gedreht hätten. Das spricht für eine hervorragende Physis und einen guten Teamgeist in der Truppe von Trainer Bernd Becker. Am kommenden Samstag steht bereits das nächste Heimspiel an, dann erwarten die Tauberstädter im letzten Heimspiel der Saison die Zweitligareserve des HSC Coburg in der heimischen Mehrzweckhalle.

Rothenburg: Sand (1.-46.), Kiss (46.-60.) (Tor); Schemm (2), Stojanov (3), Schmidt, Orf (3), Koppler, Jasarevic (4/1), Schneider (8), Krauter, Christian Keller, Demel, Altwish (4), Clemens Keller

Günzburg: Bieber, Rösch (Tor); Schmidt (1), Pfetsch, Meye (2), M. Jahn (2), S. Jahn (2), Scholz (1), Hermann (3), A. Jahn (2/1), Jensen (6), Heisch (3/1), Baur, Jäger (3)

Spielverlauf: 0:2, 3:3, 4:5, 6:5, 7:8, 10:10, 11:13 (HZ); 12:13, 15:16, 16:20, 20:21, 21:24, 24:24, 24:25

Siebenmeter:
Rothenburg 1 (Jasarevic trifft)
Günzburg 4 (Heisch trifft 1; A. Jahn trifft 1, verwirft 2)

Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Orf und Koppler je 1)
Günzburg 2 (M. Jahn und S. Jahn je 1)

Schiedsrichter: Julia Kranich und Katharina Künstner (SpVgg Altenerding)

Zuschauer: 300

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