Zu hohe Hypothek aus Halbzeit eins

Mit 26:24 (16:10) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg das vorletzte Auswärtsspiel der Saison bei der DJK Waldbüttelbrunn. Beim letztjährigen Drittligisten war der hohe Pausenrückstand nach einer mehr als dürftigen Leistung in den ersten 30 Minuten zu groß, um die Partie noch drehen zu können.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt: Die Gäste von der Tauber fanden zu keiner Zeit die nötige Einstellung zu Spiel. Sowohl im Angriff, als auch in der Deckung legten die Jungs von Trainer Bernd Becker nicht die nötige Laufbereitschaft an den Tag. Die Angriffsaktionen waren viel zu statisch und auch in der Abwehr wurde viel zu häufig der letzte, entscheidende Schritt nicht gemacht. Dadurch kamen die Waldbüttelbrunner Angreifer immer wieder über den Kreis zu guten Wurfchancen und lagen in der 12. Minute mit 6:2 in Front. Der Vorsprung der Hausherren wuchs dann bis zur Pause auf sechs Tore an und es musste, sollten sich die Tauberstädter weiter so schwach präsentieren, ein Debakel befürchtet werden.

Nach der Pause legten die Gäste dann aber die für ein Spiel im bayerischen Handballoberhaus erforderliche Einstellung an den Tag. Und da die Gastgeber im gleichen Maße abbauten, gelang Rothenburg ein 5:1-Lauf und der Rückstand betrug beim 17:15 in der 41. Minute nur noch zwei Tore. Näher sollten die Becker-Schützlinge den Hausherren aber nicht mehr kommen. Der Rucksack aus Halbzeit eins wog zu schwer, um weiter zu verkürzen. Der Vorsprung der DJK Waldbüttelbrunn pendelte nun ständig zwischen zwei und vier Toren und nach dem 26:23 für die Hausherren konnte Patrick Schneider mit seinem siebten Treffer in der Schlussminute nur noch den Endstand von 26:24 herstellen.

„Mit der Leistung vor der Pause gewinnt man in der Bayernliga gegen keine Mannschaft. Dass die Jungs es mit der richtigen Einstellung besser können, haben sie nach der Pause gezeigt. Es ist halt vieles Kopfsache…“ zeigte sich TSV-Trainer Bernd Becker nach Spielende enttäuscht. Mit der Niederlage in Waldbüttelbrunn wird das Erreichen der vorderen Tabellenhälfte, um mehr geht es für Rothenburg nicht mehr, um Einiges schwerer. Bei drei Punkten Rückstand auf den HSC 2000 Coburg II, den die Tauberstädter am kommenden Samstag zum letzten Heimspiel empfangen, muss die Partie gegen Coburg und das Saisonfinale in Bayreuth gewonnen werden und Coburg muss beide Spiele verlieren. Aber auch mit dem achten Tabellenplatz können die Rothenburger absolut zufrieden sein.

Rothenburg: Amann (1.-20.), Kiss (20.-60.) (Tor); Schemm (2), Gluhak (1), Schneider (7), Schmidt, A. Ehrlinger (6), Orf, Jasarevic (2/1), Krauter (2), Altwish (2), Ilicin (2/2), Koppler

Waldbüttelbrunn: Leikauf, Feuerbacher (Tor); Elbert (1), Stumpf, Rauch (1), Bergmann (2), Bötsch, Glöggler (3), Rastner (9/4), Dürr (1), Gohly (2), Winheim (1), Geis (3), Dannhäuser (3)

Spielverlauf: 1:0, 4:2, 6:2, 11:5, 13:8, 16:10 (HZ); 16:12, 17:15, 19:16, 24:20, 26:24

Siebenmeter:
Rothenburg 5 (Ilicin trifft 2, verwirft 1; Jasarevic trifft 1, verwirft 1)
Waldbüttelbrunn 6 (Rastner trifft 4, verwirft 2)

Zeitstrafen:
Rothenburg 3 (Schneider, Orf und Krauter je 1)
Waldbüttelbrunn 3 (Bergmann, Dürr, Dannhäuser je 1)

Schiedsrichter: Stefan Schaub und Philipp Seidel (Biessenhofen/Kempten)

Zuschauer: 180