Mit 28:24 (18:6) verloren die Regionalligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Auswärtsspiel bei HT München. Dabei verspielten die Tauberstädter mit 30 erschreckend schwachen Minuten vor der Halbzeitpause jegliche Chance auf einen Überraschungssieg.
Die Rothenburger gingen personell geschwächt in die Partie beim letztjährigen Drittligisten und aktuellen Drittplatzierten. Anton Ehrlinger fehlte berufsbedingt, Maxi Schmidt ist verletzt und Robin Schweizer weilt im Urlaub. Hierin die Gründe für die Leistung in der ersten Halbzeit zu suchen, wäre aber zu kurz gesprungen. In der Anfangsphase fanden die Tauberstädter überhaupt nicht statt. Als nach elf Spielminuten der Zwischenstand von 8:1 für die Spielgemeinschaft des TSV Unterhaching und des DJK-SV Taufkirchen von der Anzeigetafel der altehrwürdigen Hachinga-Halle leuchtete, saßen die Rothenburger mental noch im Mannschaftsbus. Die Angriffe wurden unvorbereitet abgeschlossen und in der Deckung ließ man die Hausherren ohne Gegenwehr ihr schnelles Spiel aufziehen. Mit einer Auszeit wollte das Trainerduo Marcell Könnicke / Volker Ehrlinger dann den Angriffswirbel der Gastgeber unterbrechen und die eigene Mannschaft neu einstellen. Dies gelang dann auch bedingt, zumindest fanden nun einige Würfe den Weg ins Tor, wodurch es in der 18. Minute „nur noch“ 12:6 für HT München stand. Die restlichen Minuten bis zum Pausenpfiff der Schiedsrichter waren dann aber ein kollektives Totalversagen. Eigene Tore: Fehlanzeige; Tore der Gastgeber: 6, wodurch beim Stand von 18:6 die Seiten gewechselt wurden.
Dass in den zweiten 30 Minuten die gleiche Mannschaft wie in Durchgang eins auf dem Parkett stand, war dann fast nicht zu glauben. Die Tauberstädter kamen wie verwandelt aus der Kabine und überrannten die verdutzten Hausherren förmlich. Plötzlich stand die Abwehr vor dem eingewechselten Andreas Amann und im Angriff wurden die sich bietenden Chancen sicher verwertet. Dies führte zu einem 7:0-Lauf der Gäste und beim Zwischenstand von 18:13 war der Rückstand mehr als halbiert. In der Folgezeit sortierten sich die Gastgeber aber wieder wodurch Rothenburg nicht weiter verkürzen konnte. Im Gegenteil, bis zur 52. Minute baute die Truppe von Trainer Johannes Borschel den Vorsprung wieder auf neun Tore aus (27:18). Die Schlussphase gehörte dann wieder den Gästen von der Tauber, die sich noch einmal aufrafften und mit sechs Toren, bei einem Gegentor zum Endergebnis von 28:24 kamen.
Wie schon in den Heimspielen gegen Roßtal und Lohr gerieten die Tauberstädter auch in Unterhaching vor der Pause in einen hohen Rückstand. Da HT München aber anders als Roßtal und Lohr eine Spitzenmannschaft der Regionalliga ist und der Rückstand mit 12 Toren Differenz extrem war, wog die Hypothek aus der ersten Halbzeit zu schwer, um eine Überraschung zu erreichen. Da half auch das Aufbäumen und die Leistungssteigerung nach der Pause nicht mehr. Bis zum Ende der Weihnachtspause am 18.1.25, wenn das Auswärtsspiel in Waldbüttelbrunn auf dem Programm steht, werden die Rothenburger alle Hände voll zu tun haben, um mehr Konstanz in ihre Leistungen zu bringen. Gelingt dies, sollten im neuen Jahr die nötigen Punkte geholt werden, um sich weiter vom Tabellenkeller fern zu halten.
Rothenburg: Kiss (1.-30.), Amann (31.-60.) (Tor); Schemm, P.Schneider (8), Gluhak (1), T. Ehrlinger, Orf (1), M. Schneider, Jasarevic (3), Stojanov (2), Keller, Altwish (6), Ilicin (2), Bohács (1)
München: Rübel, Schleßiger (Tor); Hülsmann (1), Wastl (5), Kriesmann, Pasler (3), Behm, Steuck (5/1), Kopp, Tyler, Gräsl, Winter (3), Kropp (4), Junior (6), Rodriguez (1)
Spielverlauf: 1:0, 8:1, 10:5, 12:6, 18:6 (HZ); 18:13, 22:15, 25:17, 27:18, 28:22, 28:24
Siebenmeter:
Rothenburg 0
München 2 (Steuck trifft und verwirft je 1)
Zeitstrafen:
Rothenburg 1 (Keller)
München 4 (Kropp 2; Steuck und Tyler je 1)
Schiedsrichter: Rainer Böhme und Frank Sand (Waltenhofen/Lauingen)
Zuschauer: 180