Charakter bewiesen

Mit 33:32 (14:18) hat die ERSTE das Heimspiel gegen den TSV Lohr gewonnen und dabei in der zweiten Halbzeit ein fast schon verloren geglaubtes Spiel noch gedreht. Nach der schwachen Leistung des ersten Durchgangs musste eine bittere Heimpleite befürchtet werden, eine imponierende Charakterleistung war dann die Grundlage für den dritten Heimsieg der laufenden Saison.

Bis auf den Robin Schweizer standen dem Trainerduo Marcell Könnicke und Volker Ehrlinger alle Spieler zur Verfügung. Ihr Gegenüber, Bernd Becker, musste auf Jannik Schmitt verzichten, der mit einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison ausfallen wird. Die Partie begann in den ersten Minuten ausgeglichen, nach wechselnden Führungen stand es in der achten Minute 5:5. Danach gelang den Gästen vom Main eine 3:0-Serie zur 8:5-Führung. Schon jetzt zeigte die ERSTE eine schwache, viel zu statische Angriffsleistung, die zu schlecht vorbereiteten Wurfversuchen führte. Lohr kam dadurch ein ums andere Mal zu leichten Ballgewinnen und einfachen Toren. Auch die Defensivreihe präsentierte sich nicht sattelfest, wovon insbesondere Dawid Walaszczyk, der mit 11 Toren bester Werfer des Abends werden sollte, profitierte. Lohr blieb ständig mit zwei bis drei Toren in Führung, ab der 24. Spielminute brach die ERSTE dann komplett ein. Eine fünfminütige Torflaute führte dazu, dass die Gäste ihre Führung von 12:14 auf 12:18 ausbauen konnten und eine heftige Heimpleite befürchtet werden musste. Bis zur Pause konnten Patrick Schneider und Niko Stojanov den Rückstand dann zumindest noch auf vier Tore reduzieren und es wurden beim Stand von 14:18 die Seiten gewechselt.

Nach der Pause zeigte die ERSTE dann ein komplett anderes Bild und wieder einmal ging der Weckruf vom eingewechselten Andreas Amann aus. Direkt mit seiner ersten Aktion vereitelte er eine 100%ige Torchance des bis dahin sicheren Lohrer Linksaußen Jakob Röder, was der Auftakt zu einer Reihe von Glanztaten werden sollte. Seine Vorderleute zeigten sich nun auch viel treffsicherer, durch Tore von Srdjan Ilicin, Nedim Jasarevic und Phillip Schemm verkürzte die ERSTE innerhalb von nur 2 ½ Minuten auf 17:18 und zwangen Bernd Becker, früh eine Auszeit zu nehmen. Nachhaltige Wirkung erzielte die Auszeit aber nicht, im Gegenteil, direkt im Anschluss sorgten Dennis Orf und erneut Phillip Schemm für die 19:18-Führung der ERSTEN. Der Lohrer Spielertrainer Maximilian Schmitt und Dawid Walaszczyk trafen im Anschluss zum 20:19 für Lohr, aber auch das brachte die ERSTE nicht aus der Spur. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtausch in dem die ERSTE meistens vorlegte, die Gäste hielten aber dagegen und kamen mehrfach zum Ausgleich. Da auch die beiden Fanlager für eine tolle Stimmung sorgten entwickelte sich eine spannende und interessante Regionalligapartie. Auch das 29:26 durch Tim Ehrlinger in der 50. Spielminute sollte noch nicht die Vorentscheidung sein, drei Minuten später hatten die Gäste beim 29:29 wieder ausgeglichen. In Führung konnte Lohr aber nicht gehen und so ging es beim Stand von 32:32 in die Schlussminute. Andreas Amann parierte zunächst einen Wurf von Walaszczyk, bei der Rückzugsbewegung attackierte dann Lohrs Linksaußen Jakob Röder Dennis Orf zu ungestüm, was die Schiedsrichter regelkonform mit der roten Karte bestraften. Mit dem schönsten Treffer des Abends erzielte daraufhin Niko Stojanov die Entscheidung, als er, bedient von Srdjan Ilicin, per Kempa-Trick das Spielgerät im Lohrer Tor unterbrachte. Im Gegenzug scheiterte Walaszczyk dann im finalen Freiwurf erneut an Andras Amann, der damit den vielumjubelten 33:32- Heimsieg festhalten konnte.

Mit den beiden Heimsiegen gegen Roßtal und Lohr hat sich die ERSTE in der Tabelle ins Mittelfeld vorgearbeitet. Am kommenden Samstag steht nun noch die letzte Partie des Jahres bei Drittligaabsteiger HT München auf dem Programm, in die man nun ohne jeglichen Druck gehen kann. Für die Fahrt nach München werden wir wieder einen großen Bus einsetzen, in dem wie immer Mitfahrgelegenheit für Fans besteht. Anmeldung bitte per Mail an abteilungsleiter@haro2000.de.

Rothenburg: Kiss (1.-30.), Amann (31.-60.) (Tor); Schemm (4), P. Schneider (4), T. Ehrlinger (3), Schmidt (1), A. Ehrlinger (4), Orf (3), M. Schneider, Jasarevic (3), Stojanov (4), Keller, Altwish (2), Ilicin (5/2), Bohács

Lohr: Szabo, Scheiner (Tor); Litwin, Mill, M. Schmitt (6), Schwiederik, Röder (8/3), Popovic (3), L. Schmitt, Becejac, Walaszczyk (11), Gerr (3), Zehnter (1)

Spielverlauf: 1:0, 5:5, 6:9, 9:12, 12:18, 14:18 (HZ); 19:18, 24:22, 26:26, 29:29, 32:32, 33:32

Siebenmeter:
Rothenburg 2 (Ilicin trifft beide)
Lohr 3 (Röder trifft alle)

Zeitstrafen:
Rothenburg 5 (T. Ehrlinger und A. Ehrlinger je 2; Schmidt 1)
Lohr 4 (Popovic 2, Becejac und Gerr je 1; Disqualifikation gegen Röder)

Schiedsrichter: David Homa und Oliver Mehl (MTV Stadeln)

Zuschauer: 330