Einbruch in den Schlussminuten

Auch das fünfte Auswärtsspiel der laufenden Play-Off-Runde ging für die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg verloren. Beim TSV Allach 09 verloren die Tauberstädter mit 30:29 (16:14) obwohl sie acht Minuten vor Schluss noch mit drei Toren in Führung lagen.

Es bleibt dabei: Auswärts ist bei den Schützlingen von Trainer Bernd Becker in den Aufstiegs-Play-Offs zur Dritten Handballbundesliga der Wurm drin. In Allach waren zwei Schwächephasen ursächlich für die erneute Auswärtspleite. Dabei begann die Partie ganz verheißungsvoll. Die Rothenburger waren von Beginn an hellwach und erspielten sich bis zur 14. Spielminute einen Viertore-Vorsprung. Auffälligster Akteur der Anfangsphase war Aziz Altwish, der beim Stand von 10:6 für die Gäste bereits fünf Treffer bejubeln konnte. So gut die Becker-Schützlinge begonnen hatten, so stark ließen sie in den Folgeminuten nach. Bis zum Pausenpfiff der beiden Schiedsrichter Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein), die mit der fairen Partie keine Probleme hatten, gelangen ihnen nur noch vier Tore. Eingeladen von Fehlwürfen und Ballverlusten der Rothenburger erzielten die Gastgeber einen Treffer nach dem anderen, wodurch sie zur Halbzeit mit 16:14 in Führung lagen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigten sich die Tauberstädter dann deutlich verbessert, bei einem Gegentor des besten Allacher Torschützen Tobias Wittmann, gelangen Niko Stojanov (2), Patrick Schneider und Bastian Demel vier Treffer zur 18:17-Führung der Gäste. Arnold Kiss, der im Tor den in der ersten Hälfte glücklosen Luca Sand ersetzt hatte, hatte mit einigen Glanzparaden nun großen Anteil daran, dass die Rothenburger ständig in Führung lagen und diese sogar mehrfach auf drei Tore ausbauen konnten. Da die Deckungsreihe nun sehr aufmerksam arbeitete und im Angriff die sich bietenden Chancen häufig verwertet werden konnten, blieben die Gäste ständig in Führung. Als auch in der 52. Spielminute der Vorsprung noch drei Tore betrug, Aziz Altwish hatte mit seinem achten Treffer zum 28:25 getroffen, standen die Chancen auf den ersten Play-Off-Auswärtserfolg der Rothenburger so gut wie nie. Den Gastgebern gelang dann aber doch die Revanche für das Hinspiel, in dem Rothenburg die schon verloren geglaubte Partie in den Schlussminuten noch drehen konnte. Das selbe gelang nun der Truppe von Trainer Marco Müller, die mit fünf Toren in Folge mit 30:28 in Führung ging. Der letzte Treffer von Nedim Jasarevic, der 13 Sekunden vor Spielende einen Siebenmeter-Strafwurf im Allacher Gehäuse unterbringen konnte, war nur noch Ergebniskosmetik.

Wieder einmal stehen die Tauberstädter nach einem Play-Off-Auswärtsspiel mit leeren Händen da. Wieder einmal war es nicht die Übermacht des Gegners, die zur Niederlage geführt hat, viel mehr brachten sich die Becker-Schützlinge durch zu viele eigene Fehler auf die Verliererstraße. Zwei Mal müssen sie noch auswärts antreten, zwei Chancen also, doch noch ein Erfolgserlebnis in der Fremde feiern zu können. Gut, dass nun erstmal wieder ein Heimspiel auf dem Programm steht. Am kommenden Samstag wird der Tabellenzweite SG Regensburg seine Visitenkarte in Rothenburg abgeben.

Rothenburg: Sand (1.-30.), Kiss (31.-60.) (Tor); Clemens Keller, Schneider (5), Tim Ehrlinger, Anton Ehrlinger (4), Orf, Koppler, Jasarevic (5/3), Stojanov (4), Christian Keller (2), Demel (1), Altwish (8)

Allach: Wendler, Vistica (Tor); Connert, Hofmann (3), Batzer (3), Günther, Malter (4/1), Zilz (2), Hagitte, Meckl (1), Augner (2), Funk (5), Wittmann (8), Lühr (2)

Spielverlauf: 0:1, 3:5, 6:10, 10:10, 10:12, 14:12, 16:14 (HZ); 17:18, 18:20, 20:23, 25:28, 30:28, 30:29

Siebenmeter:
Rothenburg 4 (Jasarevic trifft 3, verwirft 1)
Allach 1 (Malter trifft)

Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Orf und Christian Keller je 1)
Allach 4 (Malter, Zilz, Augner und Funk je 1)

Schiedsrichter: Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein)

Zuschauer: 100