Katastrophale Schlussphase

Mit 34:22 (15:11) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg bei der SG Regensburg. Maßgeblich verantwortlich für die höchste Saisonniederlage der Tauberstädter war ein Totalversagen in den letzten 12 Spielminuten.

Beide Mannschaften traten mit reduziertem Kader an, wobei vom angekündigten Rumpfkader bei den Gastgebern nicht gesprochen werden konnte, alle Leistungsträger standen Regensburgs Trainer Kai-Uwe Pekrul zur Verfügung. Bei den Rothenburgern sah das deutlich anders aus, neben Bastian Demel, Gabriel Gluhak und Thomas Krauter fielen kurzfristig auch noch Nikola Stojanov und Tim Ehrlinger aus, so dass sich nur 12 Spieler auf den Weg in die Bezirkshauptstadt der Oberpfalz machten. Zunächst machten es die Gäste auch recht gut, Anton Ehrlinger, mit acht Toren erneut bester Rothenburger Torschütze, nutzte gleich den ersten Angriff zur 1:0-Führung. Regensburg konnte aber im Gegenzug direkt ausgleichen und kurz darauf erstmals in Führung gehen. Patrick Schneider und erneut Anton Ehrlinger brachten die Gäste dann wieder in Front (3:2, 5. Spielminute). Dies sollte dann aber schon die letzte Gästeführung des Abends sein, mit drei schnellen Treffern durch Konstatin Singwald (2) und Valentin Deml drehten die Hausherren das Ergebnis auf 5:3. Die Tauberstädter zeigten nun einige Nachlässigkeiten sowohl im Angriff aber insbesondere auch in der Deckungsreihe. Zwar konnten sie den Rückstand wieder auf ein Tor verkürzen (7:6, Nedim Jasarevic, 12. Minute), der Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Im Gegenteil, sechs Minuten später führten die Hausherren erstmals mit vier Toren, Torschütze zum 11:7 war Johannes Simbeck. Dieser Vier-Tore-Rückstand hatte auch zur Pause Bestand, beim Stand von 15:11 für Regensburg wurden die Seiten gewechselt.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang den Rothenburgern keine Ergebnisverbesserung, im Angriff agierte man fahrig und die Deckungsreihe fand keine Mittel gegen die schnellen und wuchtigen Regensburger Angreifer. Rechtsaußen Moritz Haß konnte mit dem Tor zum 19:13 in der 38. Spielminute den Vorsprung der Hausherren erstmals auf sechs Tore ausbauen. Beim Stand von 22:16 gelangen den Tauberstädtern dann drei Tore in Folge durch Nedim Jasarevic (2) und Phillip Schemm und der Rückstand war halbiert. Dass die Gäste verkürzen konnten, lag auch an einigen Paraden von Torhüter Arnold Kiss, der bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause eine starke Leistung bot. In der 49. Spielminute erzielte Patrick Schneider den Treffer zum 24:21 und es keimte die leise Hoffnung auf, mit einer ähnlich guten Schlussphase wie in der Vorwoche beim Heimspiel gegen Allach, das Spiel vielleicht doch noch drehen zu können. Dieses Mal kam es jedoch gänzlich anders. Rothenburg verlor nun komplett den Faden, mit Fehlwürfen und haarsträubenden Ballverlusten lud man die Hausherren zu einfachen Toren ein. Diese ließen sich nicht lange bitten und nahmen die Einladung gerne an. Mit sechs Toren am Stück stellten Sie das Ergebnis auf 30:21 und spätestens jetzt war die Entscheidung, war das Spiel als Sieger verlassen würde, gefallen. Nedim Jasarevic traf noch zum 30:22, bis zum Spielende schlug es aber noch vier weiter Male im Kasten von Arnold Kiss ein, so dass der Endstand von 34:22 von der Anzeigetafel leuchtete.

„Der kleine Kader, die Entscheidungen der Schiedsrichter, die kalte Halle – keine dieser Ausreden lasse ich gelten. Heute haben, mit wenigen Ausnahmen, fast alle Spieler ihr Leistungsvermögen nicht annähernd abrufen können. Dass wir in der Schlussphase so eingebrochen sind, darf uns nicht passieren“ war der Rothenburger Trainer Bernd Becker nach Spielschluss bedient. „Wir werden dies in der kommenden Trainingswoche aufarbeiten und uns im nächsten Spiel wieder besser präsentieren“ so Becker weiter. Anders als die Gastgeber, bei denen sich neun Spieler in die Torschützenliste eintragen konnten, gelang dies nur fünf Rothenburgern. Neben dem Kollektivversagen in der Schlussphase war dies einer der Gründe für die krachende Niederlage. Wiedergutmachung können die Tauberstädter am nächsten Wochenende gegen die TG Landshut betreiben. Dann sollten sie tunlichst wieder ihr gewohntes Heimspielniveau zeigen.

Rothenburg: Kiss (1.-60.), Amann (n.e) (Tor); Schemm (2), Clemens Keller, Schneider (4), Schmidt, Ehrlinger (8), Orf, Koppler (2), Jasarevic (6), Christian Keller, Altwish

Regensburg: Hertel, Goebel (Tor); Meyer (3/1), Valentin Deml (7), Kuhn (1), Singwald (7), Vincent Deml (2), Haß (2), Winkelmann (1), Mulitze, Bastian Simbeck (5), Johannes Simbeck (6), Vasold

Spielverlauf: 0:1, 2:3, 6:4, 8:6, 12:8, 15:11 (HZ); 15:12, 19:13, 21:15, 22:16, 24:21, 30:21, 34:22

Siebenmeter:
Rothenburg 0
Regensburg 2 (Meyer trifft und verwirft je 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 5 (Orf 2, Cl. Keller, Schmidt und Jasarevic je 1)
Regensburg 4 (Vasold 2, Haß und J. Simbeck je 1)

Schiedsrichter: Markus Spegele und Daniel Weineck (SC Unterpfaffenhofen-Germering)

Zuschauer: 100

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