Mit 30:26 (8:15) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg das letzte Spiel der Saison 22/23 bei der SG DJK Rimpar II. Insbesondere in der ersten Spielhälfte präsentierten sich die Tauberstädter schwach.
„Von der heutigen Niederlage lasse ich mir unsere hervorragende Saison nicht schlechtreden“ so kommentierte Abteilungsleiter Norbert Fink, der den verhinderten Trainer Bernd Becker vertrat, die Niederlage bei der Rimparer Zweitligareserve. „Wir können absolut stolz auf unsere Leistung sein, das Erreichen der Aufstiegsrunde zur 3. Liga und den fünften Platz in der Abschlusstabelle haben uns als Aufsteiger vor der Saison die Wenigsten zugetraut“ so Fink weiter. Zuvor hatten seine Mannen die Partie schon im ersten Durchgang verloren. Nach ausgeglichener Anfangsphase (4:3, 10 Minute) gelang den Rimparer „Jungwölfen“ ein Zwischenspurt mit fünf Toren am Stück zur 9:3-Führung (21.). Bei den Rothenburgern machte sich das Fehlen von Regisseur Niko Stojanov schmerzhaft bemerkbar. Überhastet abgeschlossene Angriffe, Wurfpech mit mehreren Pfostentreffern und unnötige Ballverluste ermöglichten den Hausherren einfache Gegenstoßtore. „Hier haben wir zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Der dünne Kader, in dem uns Niko ganz besonders gefehlt hat, vor allem aber die schlechten Trainingsbedingungen der letzten Wochen machten sich leider negativ bemerkbar. Ohne Training geht’s halt nicht“ machte Fink seinem Unmut über die letzten drei Trainingswochen Luft, in denen die Rothenburger aufgrund von diversen Hallensperrungen nur einmal mit dem Ball trainieren konnten. Bis zum Pausenpfiff der beiden Unparteiischen Wolfgang Balzer und Heiko Schreiner (TV Gefrees) konnten sich die Gäste zwar etwas stabilisieren, im Halbzeitstand zeigte sich das aber noch nicht, dieser leuchtete mit 15:8 für Rimpar von der Anzeigetafel.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit konnte Rimpar die eigene Führung auf zehn Tore ausbauen (20:10, 35. Minute). Drei Tore von Nedim Jasarevic, Patrick Schneider und Phillip Schemm ließen den Rückstand etwas geringer werden, die Rimparer Antwort mit ebenfalls drei Toren am Stück stellte den Vorsprung erneut auf zehn Tore (23:13, 40.). Der nächste Dreierpack gelang dann Patrick Schneider (2) und Phillip Schemm, die beide mit zehn bzw. acht Toren die erfolgreichsten Werfer des Abends waren, zum 23:16. Die Führung der Hausherren blieb mit sechs bis sieben Toren weiter deutlich. Erst in den Schlussminuten konnten die Gäste von der Tauber noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und das Endresultat lautete 30:26 für Rimpar.
Die Aufstiegssaison der Tauberstädter mit geteilten Vorrundenstaffeln und anschließenden Aufstiegs- und Abstiegsplayoffs ist damit Geschichte. Es bleibt zu hoffen, dass dieser, der Corona-Pandemie geschuldete Modus nicht noch einmal eingeführt werden wird. Mit dem Erreichen der Aufstiegsrunde haben die Mannen von Trainer Bernd Becker früh ein Ausrufezeichen gesetzt, und die Abstiegsrunde, in der wohl sechs von acht Mannschaften in die Landesliga absteigen müssen, vermieden. Vor allem in den 14 Heimspielen, in denen knapp 5.700 Zuschauer die Halle bevölkert haben, konnten die Becker-Schützlinge das Publikum begeistern. Nun geht es in die verdiente Sommerpause in der die diversen Verletzungen auskuriert und die Akkus wieder aufgeladen werden können, bevor dann im Juli die Vorbereitung auf die Saison 23/24 starten wird. Bis auf Torhüter Luca Sand und Kreisläufer Bastian Demel bleibt der Kader unverändert zusammen, an dem einen oder anderen Neuzugang wird hinter den Kulissen noch gearbeitet. Auf jeden Fall wird man an der Tauber auch in der nächsten Bayernligasaison gut aufgestellt an den Start gehen.
Rothenburg: Sand (1.-30.), Kiss (31.-60.) (Tor); Schemm (8), Jasarevic (2), Orf (2), Schneider (10/1), Schmidt, Anton Ehrlinger, Koppler, Christian Keller (1), Demel, Altwish (3)
Rimpar II: Siebentritt, Siegel, Tilgner (Tor); Edelmann (1), Kütt (2), Keidel (1), Mohr (7), Tischer (4), Rabe (7/2), Beran (2), Schraud (4), Weinhardt (1), Sauer (1)
Spielverlauf: 1:0, 4:3, 9:3, 10:6, 13:7, 15:8 (HZ); 17:8, 20:10, 23:13, 25:19, 29:23, 30:26
Siebenmeter:
Rothenburg 3 (Schneider trifft 1; Jasarevic und Ehrlinger verwerfen je 1)
Rimpar II 2 (Rabe trifft beide)
Zeitstrafen:
Rothenburg 3 (Schneider, Schmidt und Koppler je 1)
Rimpar II 4 (Mohr, Tischer, Rabe und Beran je 1)
Schiedsrichter: Wolfgang Balzer und Heiko Schreiner (TV Gefrees)
Zuschauer: 100