Ohne Happyend

Mit 33:34 (16:16) verloren die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Play-Off-Heimspiel gegen HT München. Anders als in den Partien gegen Allach und Landshut gab es für die Tauberstädter dieses Mal kein Happyend. Verdient wäre ein Punktgewinn aber gewesen.

Gegen die Spielgemeinschaft aus Unterhaching und Taufkirchen bot Trainer Becker den gleichen Kader wie vor Wochenfrist in Coburg auf, zusätzlich stand auch Tim Ehrlinger wieder zur Verfügung. Die Rothenburger kamen gut aus den Startlöchern, Patrick Schneider erzielte das 1:0 und im Gegenzug konnte Torhüter Andreas Amann den ersten von insgesamt drei Siebenmeter-Strafwürfen parieren. Es entwickelte sich eine Partie auf gutem Bayernliganiveau in der sich keine Mannschaft absetzen konnte. Erst beim 10:8 durch den überragenden 13-fachen Torschützen Anton Ehrlinger konnten die Hausherren erstmals mit zwei Toren in Führung gehen (17. Minute). Die von Johannes Borschel trainierten Gäste ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen und hatten vier Minuten später wieder den Ausgleich zum 11:11 geschafft. Die Tauberstädter konnten auch weiterhin mit ihrem sehr guten Rückzugsverhalten die schnellen Gegenstöße der Spielgemeinschaft aus dem Landkreis München unterbinden und sie damit ihrer stärksten Waffe berauben. So blieb es bis zur Pause bei den engen Spielständen und beim Stand von 16:16 wurden die Seiten gewechselt.

In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs erlaubten sich die Becker-Schützlinge dann eine Schwächephase mit einigen leichten Ballverlusten, die die Gäste zu schnellen Torerfolgen nutzen konnten und mit 20:16 in Führung gingen. In der darauffolgenden Phase des Spiels fällten die Schiedsrichter Paolo D’Oria und Julius Hlawatsch (TSV Schleißheim) dann einige Entscheidungen, die nicht jeder in der wieder einmal bestens gefüllten Rothenburger Mehrzweckhalle nachvollziehen konnte. Unter anderem schickten sie Nedim Jasarevic und Bastian Demel kurz hintereinander für 2 Minuten auf die Strafbank. Die Rothenburger stemmten sich nun mit Macht gegen die doppelte Überzahl der Oberbayern. Patrick Schneider und Niko Stojanov trafen im 4 gegen 6 und Andreas Amann parierte einen weiteren Siebenmeter, der Rückstand war damit auf zwei Tore verkürzt (19:21, 37. Minute). Wie schon in der ersten Halbzeit spielten die Gäste aber unbeirrt weiter und bauten ihre Führung wieder auf vier Tore (24:20) aus. Wie in den Heimspielen schon üblich zeigten die Tauberstädter nun Moral und kämpften sich zurück in die Partie, beim 28:28 durch Patrick Schneider war der Ausgleich wieder hergestellt. München ging durch Julian Benecke mit 29:28 in Führung, Aziz Altwish sorgte danach mit zwei blitzsauberen Kontertoren für die 30:29-Führung der Hausherren. Spätestens als im nächsten Angriff Patrick Schneider das 31:29 erzielen konnte, war das Rothenburger Publikum nicht mehr zu halten (55. Minute). Wie schon in den ersten beiden Play-Off-Heimspielen standen die Anhänger nun wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft und feuerten sie frenetisch an. HT München gelangen zwar drei Tore zur 32:31-Führung, aber auch das konnte den Widerstand der Rothenburger nicht brechen. Erneut Aziz Altwish und Patrick Schneider, die Spieler der Schlussphase, waren es, die ihre Farben 33:32 in Führung brachten und der nächste Heimsieg war zum Greifen nah (59. Minute). Fabian Winter erzielte für München den Ausgleich und beim Stand von 33:33 ging es in die Schlussminute. In der konnte Patrick Schneider den vermeintlichen Treffer zum 34:33 erzielen, die Schiedsrichter verweigerten aber aufgrund eines angeblichen Schrittfehlers dessen Anerkennung. So war es Kreisläufer Nicolas Gräsl, der im Gegenzug mit seinem achten Treffer den Endstand zum 34:33 für HT München erzielte.

Unter dem Strich müssen die Tauberstädter eine unglückliche Niederlage hinnehmen, ein Punktgewinn wäre für den Aufsteiger absolut verdient gewesen. Auch dass man gegen den neuen Tabellenführer verloren hat, wird die Rothenburger nicht wirklich trösten. Aufgrund der Niederlagen der Konkurrenz aus Günzburg und Regensburg hat HT München die Tabellenführung in der Play-Off-Runde übernommen. Am kommenden Samstagabend steht für die Becker-Schützlinge bereits das nächste Heimspiel auf dem Programm, dann erwarten sie das Schlusslicht DJK Rimpar II.

Rothenburg: Amann (1.-60.), Kiss (Tor); Schemm (3), Schneider (7), Tim Ehrlinger, Schmidt, Anton Ehrlinger (13/5), Orf, Jasarevic (1), Stojanov (2), Krauter (2), Demel, Altwish (5), Clemens Keller

München: Kreis, Schleßiger (Tor); Steuck (4), Behm (1), Elmer, Benecke (5), Meyer, Gräsl (8), Fehrenbach, Winter (8), Kropp (1), Junior (3), Rodriguez (4), Lex

Spielverlauf: 1:0, 2:3, 6:6, 8:8, 10:8, 13:11, 16:16 (HZ); 16:20, 19:21, 23:26, 28:28, 31:31, 33:32, 33:34

Siebenmeter:
Rothenburg 6 (Ehrlinger trifft 5; Jasarevic verwirft 1)
München 5 (Rodriguez trifft 1, verwirft 2; Steuck und Fehrenbach verwerfen je 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 3 (Schneider, Jasarevic und Demel je 1)
München 1 (Lex)

Schiedsrichter: Paolo D’Oria und Julius Hlawatsch (TSV Schleißheim)

Zuschauer: 450

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