Mit 32:25 (12:10) gewannen die Landesligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Auswärtsspiel bei der HSG Rödental/Neustadt. Gegen ersatzgeschwächte Oberfranken genügte dabei eine eher durchschnittliche Leistung zum deutlichen Erfolgserlebnis.
Mit Dennis Orf (Knie-OP) und Niko Stojanov (krank) fehlten auf Rothenburger Seite zwei wichtige Stützen, aber auch das Trainer-Duo der HSG, Niels Greiner und Christoph Schuhmann, musste auf einige Stammkräfte verzichten. Im Team der Tauberstädter kam so Tim Ehrlinger zu einem weiteren Einsatz, auf Seiten der Gastgeber gab der 44-jährige ukrainische Altinernationale Sergy Trotsenko ein beachtliches Comeback. Das Spiel begann ganz nach dem Geschmack der Gäste, Patrick Schneider traf zum 1:0, eine Minute später vereitelte Torhüter Arnold Kiss einen Siebenmeter-Strafwurf und im direkten Gegenzug traf Thomas Krauter zum 2:0. Die Hausherren ließen sich davon aber nicht beeindrucken, nach fünf Minuten hatten sie den Ausgleich zum 2:2 geschafft. In den Folgeminuten zeigten die Gäste von der Tauber dann Unkonzentriertheiten im Torabschluss, was sich durch den gesamten weiteren Spielverlauf ziehen sollte. Die Gastgeber nahmen die Gastgeschenke gerne an und konnten dadurch in der 14. Spielminute zum ersten Mal in Führung gehen (5:4), die sie kurz darauf durch einen Treffer von Trotsenko sogar auf zwei Tore zum 6:4 ausbauen konnten. Dies verstanden die Rothenburger dann offenbar als Weckruf, für acht Minuten ließen sie kein Gegentor zu, trafen in dieser Zeit aber sechs Mal ins gegnerische Heiligtum zum Zwischenstand von 10:6 aus Sicht der Gäste (Torschützen je 2 Mal Thomas Krauter und Anton Ehrlinger, sowie Phillip Schemm und Maxi Schmidt). In den letzten fünf Minuten bis zur Pause versäumten es die Beckerschützlinge dann erneut, ihre Führung weiter auszubauen, durch weitere Unkonzentriertheiten gestatteten sie den Gastgebern bis auf 2 Tore zu verkürzen (Halbzeitstand 10:12).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es dann Nedim Jasarevic, mit acht Toren bester Torschütze des Nachmittags, der zwei Treffer erzielen konnte und die Führung wieder auf vier Tore ausbaute (10:14). Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Tauberstädter dann ständig mit drei bis fünf Toren in Führung. Auch in dieser Phase versäumten Sie es durch zu viele Fehlversuche aber, den Vorsprung bereits vorentscheidend auszubauen. Dies rächte sich dann fast, als die Gastgeber den Rückstand in der 49. Minute auf zwei Tore verkürzen konnten (22:24). Phillip Schemm erhöhte mit zwei schnellen Toren dann zwar wieder auf vier Tore (22:26, 51. Minute), durch Tore von Nicolas Carl und Sergy Trotsenko verkürzten die Hausherren aber erneut auf zwei Tore (24:26, 53.). Kurz darauf war dann aber endgültig die Vorentscheidung gefallen, Nedim Jasarevic (2) und Christian Keller trafen zum Spielstand von 24:29. Für die HSG traf dann nur noch Philipp Oehrl zum 25:29 bevor dann Nedim Jasarevic, Maxi Schmidt und Phillip Schemm in den letzten fünf Spielminuten endgültig den Sack zumachten und beim Stand von 25:32 das Schlusssignal ertönte.
Unter dem Strich kamen die Tauberstädter in Rödental zu einem verdienten, vielleicht um einige Tore zu hoch ausgefallenen, Pflichtsieg. Zum Erreichen des Saisonziels sind aber genau solche Siege, an einem Sonntagnachmittag, ohne Harz, gegen einen Gegner der eigentlich keine Chance hat, diese aber unbedingt nutzen will, die wichtigen Siege. Deshalb war der Sieg in Rödental auch vor allem ein Sieg des Willens mit dem die Beckerschützlinge Charakter bewiesen haben. Erwähnenswert waren noch die guten Leistungen von Torhüter Arnold Kiss, Nedim Jasarevic, Phillip Schemm und Christian Keller. Kiss konnte eine Vielzahl von Chancen der Hausherren vereiteln, Jasarevic, Schemm und Keller zeigten sich am treffsichersten. Am kommenden Wochenende kommt es in der heimischen Mehrzweckhalle bereits zum Rückspiel gegen Rödental/Neustadt. Dann wieder am geliebten Samstagabend in heimischer Umgebung, in der man seit mehr als zwei Jahren ungeschlagen ist.
Rothenburg: Kiss (1.-60.), Sand (Tor); Schemm (5), Kulas (3), Gluhak, T. Ehrlinger, Schmidt (3), König (1), Schneider (2), Krauter (3), Keller (4), Jasarevic (8/4), A. Ehrlinger (3)
Rödental/Neustadt: Fleischmann, De Rooij (Tor); Anthofer (2), Weitz (2), Bernecker (2), Schuhmann (2/2), Carl (4), Kirchner, Servatius, Oehrl (2), Trotsenko (7), Legat (4)
Spielverlauf: 0:2, 2:2, 6:4, 6:10, 10:12 (HZ); 10:14, 15:20, 19:23, 22:24, 24:26, 24:29, 25:32
Siebenmeter: Rothenburg 4 (Jasarevic trifft alle)
Rödental/Neustadt 3 (Schuhmann trifft 2, Weitz verwirft 1)
Zeitstrafen:
Rothenburg 2 (Maxi Schmidt beide)
Rödental/Neustadt 6 (Trotsenko 2, Weitz, Schuhmann, Carl und Kirchner je 1) Disqualifikation gegen Bernecker
Schiedsrichter: Markus Münch und Simon Öhrlein (DJK Waldbüttelbrunn)
Zuschauer: 100
