Saisonziel vorzeitig erreicht

Mit 29:26 (15:10) gewannen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg am Samstagabend ihr Heimspiel gegen den Tabellenletzten TSV Lohr. Damit hat der Aufsteiger von der Tauber die im Januar beginnende Aufstiegsrunde zur 3.Handball-Bundesliga erreicht und gleichzeitig auch das Saisonziel Klassenerhalt vorzeitig gesichert.

Nach den letzten beiden Partien, in denen die Tauberstädter vermeidbare Niederlagen hinnehmen mussten, lastete ein gewisser Druck auf der Mannschaft von Trainer Bernd Becker. Um den Gang in die Abstiegsrunde zu vermeiden musste in den letzten beiden Spielen noch ein Sieg erreicht werden. Da traf es sich gut, dass der in den letzten Wochen vermisste Abwehrorganisator Dennis Orf wieder zur Verfügung stand. Orf rückte für Tim Ehrlinger in den Kader, ansonsten sollte es der gleiche Kader wie in Coburg richten. Die Gegner vom Main, die schon im gesamten Saisonverlauf von argem Verletzungspech geplagt sind, mussten in Rothenburg neben Yannik Schmitt auch auf Markus Seltsam, vor Wochenfrist sechsfacher Torschütze, verzichten.

Die Hausherren starteten gut in die Partie, und führten nach Toren von Niko Stojanov, Anton Ehrlinger und Maxi Schmidt schnell mit 3:0, danach leistete man sich aber einige Unkonzentriertheiten, was Lohr zum 3:3-Ausgleich nutzen konnte. Mit wiederum drei Toren in Folge stellte Rothenburg dann beim 6:3 den alten Abstand wieder her. Obgleich auch ein Sieg in Rothenburg für Lohr nichts an der Tatsache verändert hätte, dass die Unterfranken ab Januar gegen den Abstieg kämpfen müssen, stemmten sie sich mit allen Mitteln gegen die drohende Niederlage. Die Becker-Schützlinge ließen sich aber auch von einigen überharten Aktionen nicht aus dem Konzept bringen, sondern bauten ihre Führung Tor um Tor aus. In der 23. Minute betrug der Vorsprung beim 11:6 erstmals fünf Tore, Torschütze war Dennis Orf. Beim Versuch, Orf am Torerfolg zu hindern, verletzte sich der Lohrer Lorenz Schmitt so schwer am Fuß, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte und ein längerer Ausfall befürchtet werden muss. In der Schlussminute der ersten Spielhälfte betrug der Vorsprung beim 15:10 immer noch 5 Tore. Dass es auch zur Pause so blieb war Verdienst des wieder einmal überragenden Andreas Amann im Tor der Tauberstädter. Kurz vor dem Pausensignal parierte er zunächst einen Siebenmeter-Strafwurf des besten Lohrer Torschützen Bernardo de Almeida Gomes und auch der Nachwurf des portugiesischen Kreisläufers fand in Amann seinen Meister.

Nach der Halbzeitpause waren die Gastgeber direkt wieder gut in der Partie. Bis zur 37. Spielminute konnten sie den Vorsprung auf sieben Tore ausbauen, Torschütze zum 19:12 war Dennis Orf. Die Abwehr stand weiterhin gut und wenn doch einmal ein Wurf aufs Tor kam, konnte sich Andreas Amann mit vielen starken Paraden weiter auszeichnen. Die Führung der Tauberstädter pendelte zwischen vier und sieben Toren und viele der 330 Zuschauer in der Halle rechneten schon mit einem deutlichen Sieg der Rothenburger. Spätestens als in der 54. Minute zunächst Aziz Altwish das 27:22 erzielte und nur 20 Sekunden später Gabriel Gluhak zum 28:22 traf, war die Vorentscheidung gefallen. Im Gefühl des sicheren Sieges erlaubten sich die Gastgeber dann zwar noch einige Nachlässigkeiten, näher als bis auf zwei Tore konnten die Gäste aber nicht kommen. Wenige Sekunden vor dem Ertönen des Schlusssignals machte dann Rechtsaußen Christian Keller mit seinem dritten Treffer zum 29:26 den Deckel auf die Partie.

„Das war heute nicht einfach, da Lohr sich vehement gegen eine Niederlage gestemmt hat. Bis auf die Schlussphase bin ich aber sehr zufrieden mit der Leistung meiner Jungs“ fasste Trainer Bernd Becker das Spiel zusammen. „Wir haben einen Spieltag vor Ende der Vorrunde die Aufstiegsrunde erreicht und können nicht mehr absteigen. Wenn mir das jemand vor der Saison gesagt hätte, als viele uns als Aufsteiger zu den Abstiegskandidaten gezählt haben, hätte ich das sofort unterschrieben. Am kommenden Samstag werden wir das nach dem Spiel gegen Erlangen-Bruck im Rahmen unserer Jahresabschlussfeier auch gebührend feiern. Danach freuen wir uns auf die Spiele in der Aufstiegsrunde.“ so Becker weiter. Neben der überragenden Leistung von Torhüter Andreas Amann präsentierte sich Anton Ehrlinger mit 10 Toren als bester Torschütze der Tauberstädter, gefolgt von Linksaußen Phillip Schemm, der fünf Mal erfolgreich war. In der Ende Januar beginnenden Aufstiegsrunde zur 3. Handball-Bundesliga treffen die Tauberstädter auf die vier bestplatzierten Mannschaften der Südstaffel und auf die neben ihnen drei bestplatzierten Teams der Nordstaffel. Nach dem schon sicheren Klassenerhalt können die Rothenburger die Aufstiegsrunde ganz entspannt angehen.

Rothenburg: Amann (1.-60.), Sand (bei 2 Siebenmetern) (Tor); Schemm (5), Gluhak (1), Schneider (1), Ehrlinger (10/1), Schmidt (1), Orf (2), Jasarevic (1), Stojanov (3), Krauter, Keller (3), Demel, Altwish (2)

Lohr: Scheiner, Szabo (Tor); Gerr (2), M. Schmitt (3), Röder (1), L. Schmitt (1), Seltsam, Drude (3), de Almeida Gomes (13/7), Zehnter, Horky (3)

Spielverlauf: 3:0, 3:3, 6:3, 10:6, 13:7, 15:10 (HZ); 15:11, 19:12, 21:15, 24:17, 28:22, 28:26, 29:26

Siebenmeter: Rothenburg 2 (Ehrlinger trifft 1, Jasarevic verwirft 1)
Lohr 8 (de Almeida Gomes trifft 7, verwirft 1)

Zeitstrafen: Rothenburg 2 (Gluhak und Jasarevic je 1)
Lohr 2 (de Almeida Gomes und Zehnter je 1)

Schiedsrichter: Lars Gruner und Benjamin Mahler (Marktsteft/Volkach)

Zuschauer: 330

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