Starke Defensive der Schlüssel zum Erfolg

Mit 24:22 (13:11) gewannen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg ihr Play-Off-Heimspiel gegen die SG Regensburg. Grundlage für den vierten Sieg im fünften Heimspiel war eine hervorragende Defensivleistung verbunden mit einem überragenden Arnold Kiss im Tor der Tauberstädter.

Aufgrund der knappen Tabellensituation hatte die zweitplatzierte SG Regensburg vor dem Spiel in Rothenburg die Devise „Stolpern verboten“ ausgegeben. Genau das ist der Truppe des privat verhinderten Trainers Kai-Uwe Pekrul aber passiert. Lediglich in den Anfangsminuten lagen die Gäste beim 1:2 und beim 2:3 in Führung. Drei Tore von Bastian Demel, Anton Ehrlinger und Niko Stojanov brachten die Hausherren dann aber mit 5:3 in Führung (11. Spielminute). Linksaußen Valentin Deml verkürzte für Regensburg auf 5:4, nach den Toren von Patrick Schneider und Anton Ehrlinger (2), der mit neun Toren bester Torschütze der Tauberstädter war, betrug deren Vorsprung dann erstmals vier Tore (8:4, 15.). Die Schützlinge von Trainer Bernd Becker zeigten sich bestens eingestellt und konzentriert bei der Sache. Im Angriff wurde die in den letzten Spielen oftmals Anlass zur Kritik gebende Fehlwurfquote gering gehalten und die Deckungsreihe stemmte sich den wuchtigen Regensburger Angreifern erfolgreich entgegen. Wenn die Gäste dann doch einmal eine Lücke fanden, wurden ihre Wurfversuche häufig Beute des bärenstarken Arnold Kiss im Rothenburger Heiligtum. Dadurch blieben die Hausherren ständig mit zwei bis vier Toren in Front. Erst in der Schlussminute der ersten Hälfte brachte Bastian Simbeck, mit sechs Treffern erfolgreichster Regensburger Torschütze des Abends, seine Mannschaft auf ein Tor heran, Sekunden vor der Halbzeitsirene stellte dann Anton Ehrlinger mit der letzten Aktion vor der Pause den 13:11-Halbzeitstand her.

Auch die zweite Hälfte begannen die Tauberstädter hochkonzentriert. Mit einem 4:1-Zwischenspurt, Torschützen waren Anton Ehrlinger (2), Patrick Schneider und Tim Ehrlinger, bauten sie ihre Führung erstmals auf fünf Tore aus (17:12, 37.). Die Gegenwehr der Regensburger „Adler“ war aber noch lange nicht gebrochen, gelang ihnen doch nun ein 5:1-Lauf zum Zwischenstand von 18:17 für Rothenburg (43.). Tim Ehrlinger beendete dann die vierminütige Torflaute der Gastgeber mit dem Treffer zum 19:17, bevor Anton Ehrlinger und Aziz Altwish die Führung wieder auf vier Tore ausbauen konnten (21:17, 46.). Beim Stand von 22:19 (49. Minute) genehmigten sich beide Mannschaften dann eine knapp siebenminütige Auszeit vom Toreschießen. In dieser Zeit scheiterte unter anderem der zuvor vom Punkt traumhaft sichere Anton Ehrlinger mit einem Siebenmeter an Lars Goebel im Regensburger Tor. Dass auch die Gäste ohne Torerfolg blieben, war auch ein Verdienst von Andreas Amann, der für einen Siebenmeter eingewechselt wurde und diesen gegen den Steffan Meyer parieren konnte. Tim Vasold konnte dann aber doch für Regensburg auf 22:20 verkürzen. Als dann Rechtsaußen Christian Keller 90 Sekunden vor Spielende die Rothenburger Führung auf 23:20 ausbaute, dachten nicht wenige der 300 Zuschauer dass die Messe nun gelesen und der nächste Heimsieg der Tauberstädter erreicht sei. So ganz ohne Drama machen es die Beckerschützlinge in ihren Heimspielen aber doch nicht. Zunächst ließen sie die Gäste durch Tore von Konstantin Singwald und Bastian Simbeck auf 23:22 herankommen, bevor Tim Ehrlinger dann aber mit seinem Treffer zum Endstand von 24:22 15 Sekunden vor Spielende den Schlusspunkt setzen konnte.

Zu Hause sind die Tauberstädter in den Play-Offs weiter eine Macht. Lediglich dem Tabellenführer HT München, der nach der Regensburger Niederlage nun drei Punkte Vorsprung hat, mussten sie sich knapp geschlagen geben. Alle anderen Partien konnten sie gewinnen. Gegen Regensburg bewahrheitete sich mal wieder die alte Weisheit, dass wer weniger Fehler macht, Spiele gewinnt. Mit der beeindruckenden Abwehrarbeit verbunden mit den Glanzleistungen von Arnold Kiss, konnten die Regensburger, deren Torquote vor der Partie bei mehr als 30 Treffern pro Spiel lag, bei nur 22 Toren gehalten werden. Dies ist gegen eine Mannschaft mit Aufstiegsambitionen in die 3. Handballbundesliga für den Aufsteiger aller Ehren wert. Nach der Osterpause sind die Tauberstädter wieder auswärts gefragt, dann steht die Partie bei der TG Landshut auf dem Programm.

Rothenburg: Kiss (1.-60.), Amann (bei einem Siebenmeter) (Tor); Schemm, Schneider (3); Tim Ehrlinger (4), Anton Ehrlinger (9/2), Orf, Koppler, Jasarevic, Stojanov (1), Christian Keller (3), Demel (2), Altwish (2), Clemens Keller

Regensburg: Goebel, Hertel (Tor); Meyer (3/2), Wunder (2), Valentin Deml (4), Kuhn, Singwald (3), Vincent Deml, Haß, Mulitze, Bastian Simbeck (6), Johannes Simbeck (2), Heinle, Vasold (2)

Spielverlauf: 1:0, 2:3, 8:4, 9:6, 12:9, 13:11 (HZ); 17:12, 18:17, 21:17, 23:20, 23:22, 24:22

Siebenmeter:
Rothenburg 3 (Anton Ehrlinger trifft 2, verwirft 1)
Regensburg 5 (Meyer trifft 2, verwirft 1; Singwald und Valentin Deml verwerfen je 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 5 (Jasarevic 3 und Tim Ehrlinger 2)
Regensburg 6 (Mulitze 2; Wunder, Singwald, B. Simbeck und Vasold je 1)

Schiedsrichter: Felix Donaubauer und Benedikt Wille (Spvgg Altenerding)

Zuschauer: 300