Starke Schlussphase sichert die ersten beiden Play-Off-Punkte

Mit 28:26 (11:15) gewannen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg das Auftaktspiel zur Play-Off-Runde zur 3. Handball-Bundesliga gegen den TSV Allach 09. Gegen die Münchner Vorstädter sah es lange so aus, als sollten die Tauberstädter mit einer Niederlage starten. Eine unwiderstehliche Schlussphase brachte dann aber doch noch den nicht mehr für möglich gehaltenen Heimsieg.

Gegen den letztjährigen Meister der Landesliga Süd-West entwickelte sich in den Anfangsminuten eine ausgeglichene Partie mit ständig wechselnden Führungen. Dann aber offenbarten die Hausherren sowohl im Angriff als auch in der Abwehr Nachlässigkeiten, die die Gäste zwischen der 13. und der 16. Spielminute zur erstmaligen Viertore-Führung nutzen konnten (6:10). Dass der Abstand nicht noch weiter anwuchs, war Verdienst des starken Rothenburger Torhüters Andreas Amann, der einige Großchancen der Gäste zunichtemachen konnte. Seine Vorderleute suchten aber weiterhin viel zu schnell den Abschluss und hinzu kam bei einigen Pfostentreffern noch eine gehörige Portion Pech. Damit hatte die deutliche Gästeführung auch beim Pausenpfiff der gut leitenden Schiedsrichter Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein) Bestand (11:15).

Auch der Beginn der zweiten Halbzeit verhieß für Rothenburg nichts Gutes, konnten die Gäste ihre Führung doch innerhalb von nur 2 ½ Minuten auf 17:11 ausbauen. In den darauffolgenden fünf Spielminuten konnten die nie aufsteckenden Tauberstädter den Rückstand dann auf zwei Tore verkürzen (16:18, 38. Minute), insbesondere der unermüdliche Niko Stojanov, mit sieben Toren bester Rothenburger Torschütze, hatte hieran großen Anteil. Da aber die Gäste weiter unbeirrt dagegenhielten, blieben sie auch im Anschluss weiter mit zwei bis drei Toren in Front. Was die Rothenburger auch probierten, die Gäste hatten mit ihrer guten Abwehrarbeit und einem aufmerksamen Torhüter Robert Wendler zumeist die passende Antwort parat. Als dann in der 53. Minute zunächst der beste Allacher Torschütze, Philipp Batzer und 60 Sekunden später Yannick Funk die Treffer zum 22:25 und 22:26 erzielten, sah es aus, als sollten die Hausherren mit einer Niederlage in die Play-Offs starten. So ganz kampflos wollten sich die Becker-Schützlinge dann aber doch nicht geschlagen geben. Zunächst verkürzte Nedim Jasarevic auf 23:26 und Aziz Altwish traf zum 24:26. Die gut 550 Zuschauer hatten dann ein gutes Gespür für die Situation und unterstützten ihre Mannschaft nach Kräften von der Tribüne. Trainer Bernd Becker nahm eine Auszeit und stellte die Deckung auf eine offensivere Variante um. Die Gäste waren sichtlich beeindruckt und verloren plötzlich komplett den Faden. Statt die erfolgreiche Spielanlage der ersten 55 Minuten fortzuführen, wollte Allach den Vorsprung nun über die Zeit retten, was komplett misslang. Maxi Schmidt traf zunächst zum 25:26 und als Aziz Altwish nur 15 Sekunden später zum 26:26 ausgleichen konnte, glich die Rothenburger Mehrzweckhalle einem Tollhaus. Auch der in den letzten Minuten der Partie eingewechselte Torhüter Luca Sand war sofort im Spiel und sorgte mit einigen Paraden dafür, dass den Gegnern kein Treffer mehr gelingen wollte. Die Tauberstädter waren nun nicht mehr zu bremsen. Aziz Altwish, der Mann der Schlussphase, brachte seine Farben mit seinem vierten Treffer zunächst mit 27:26 in Führung, ehe Patrick Schneider in der Schlussminute mit dem Tor zum 28:26 den Endstand herstellte.

Dass sich die Rothenburger in den Schlussminuten am eigenen Schopf aus der Misere zogen, zeigt, dass es in der Mannschaft stimmt. Anstatt zu resignieren und die Partie ohne Gegenwehr aus der Hand zu geben, stemmten sie sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und wurden mit den ersten beiden Punkten der Aufstiegsrunde belohnt. Dass der Heimsieg mehr als glücklich war, ist unstrittig, interessiert im Nachgang aber niemanden mehr. Am kommenden Samstag führt die erste Auswärtsfahrt die Becker-Schützlinge zur SG Regensburg. Beim Auswärtssieg Anfang November zeigten sie, dass sie in der Domstadt gewinnen können. Mit einem weiteren Sieg wären sie optimal in die Play-Offs gestartet.

Rothenburg: Amann (1.-53.), Sand (53.-60.) (Tor); Schemm (5), Schneider (4), Tim Ehrlinger, Schmidt (2), Anton Ehrlinger (2), Orf (1), Koppler, Jasarevic (2), Stojanov (7), Krauter, Christian Keller (1), Altwish (4)

Allach: Wendler, Vistica (Tor); Connert (2), Hofmann (4), Batzer (6), Hagitte, Malter (3/3), Zilz (3), Link, Augner (3), Funk (3), Wittmann (2), Dimic

Spielverlauf: 1:0, 3:3, 5:7, 6:10, 8:12, 11:15 (HZ); 11:17, 16:18, 18:20, 19:22, 22:26, 28:26

Siebenmeter:
Rothenburg 1 (Jasarevic verwirft)
Allach 3 (Malter trifft alle)

Zeitstrafen:
Rothenburg 1 (Dennis Orf)
Allach 2 (Malter und Zilz je 1)

Schiedsrichter: Florian Güßregen und Stefan Murrmann (TSV Wendelstein)

Zuschauer: 550

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