Mit 26:21 (11:8) gewannen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg gegen HaSpo Bayreuth. Matchwinner war der Rothenburger Andreas Amann, der mit fast 50 % gehaltenen Würfen die Angreifer der Gäste reihenweise zur Verzweiflung brachte. Da auch seine Vorderleute eine starke Leistung boten kamen die Tauberstädter zum verdienten Heimerfolg über den Drittligaabsteiger.
Schon in der Anfangsphase dominierten die Abwehrreihen und die Torhüter beider Mannschaften. Die von Mathias Bracher trainierten Bayreuther gingen, wie sie es aus der Zeit in der Dritten Bundesliga gewöhnt sind, in der Deckung sehr robust zu Werke und nutzten damit den von den Unparteiischen großzügig eingeräumten Spielraum komplett aus. Da sich die Hausherren davon aber nicht beeindrucken ließen und gut dagegen hielten, leuchtete nach 10 Spielminuten der karge Spielstand von 2:1 für Rothenburg von der Anzeigetafel. In der Folgezeit fanden die Gäste dann aber besser ins Spiel, was in einer Dreitore-Führung mündete (4:7, 17. Spielminute). Bernd Becker, Trainer der Rothenburger, nahm daraufhin die erste Auszeit mit der er den Spielfluss der Gäste unterbrechen und seine Mannen neu einstellen konnte. Der Erfolg ließ auch nicht lange auf sich warten, nach vier Treffern der Hausherren stand es vier Minuten später 8:7 für Rothenburg. Torschützen waren Phillip Schemm, Anton Ehrlinger, Aziz Altwish und Niko Stojanov. Nun reagierte Gästetrainer Bracher ebenfalls mit einer Auszeit, diese brachte aber lediglich den Ausgleich zum 8:8, nach drei Toren der Tauberstädter hieß es zur Pause 11:8.
Direkt nach Wiederanpfiff gelang Bayreuth durch Tom Elschner der Treffer zum 11:9, bevor der starke Srdjan Ilicin zum 12:9 erhöhte. Im nächsten Angriff entschieden die Unparteiischen Rainer Böhme und Frank Sand (Waltenhofen/Lauingen) dann auf Siebenmeter-Strafwurf für die Gäste. Andreas Amann machte für Arnold Kiss Platz und dieser parierte gegen den zuvor zwei Mal erfolgreichen Johannes Ruoff. Im Anschluss traf wiederum Srdjan Ilicin zum 13:9 und die Hausherren bauten in der Folge, gestützt auf ihre weiter sehr starke Abwehrreihe vor dem überragenden Andreas Amann, ihre Führung Tor um Tor aus. In der 46. Minute führten Sie bereits mit sieben Toren, den Treffer zum 18:11 erzielte Christian Keller, der für Ilicin auf Rechtsaußen in die Partie gekommen war. Die Tauberstädter hielten auch in der Folgezeit die Konzentration hoch, wodurch ihre Führung nie ernsthaft in Gefahr geriet. Die Entscheidung, wer das Spielfeld als Sieger verlassen würde, war dann spätestens fünf Minuten vor Spielende gefallen. Auf das 22:18 der Gäste reagierten die Hausherren mit drei Toren durch Nedim Jasarevic, Patrick Schneider und Anton Ehrlinger zur deutlichen Siebentore-Führung von 25:18. In den letzten fünf Spielminuten wichen die Unparteiischen dann von ihrer zuvor sehr großzügigen Linie etwas ab, was zur dritten Zeitstrafe von Abwehrspezialist Dennis Orf führte und Srdjan Ilicin musste ebenfalls für zwei Minuten das Spielfeld verlassen. In Gefahr geriet der Heimerfolg der Rothenburger aber nicht mehr, nach dem 26:19 durch Anton Ehrlinger gestatteten die Hausherren den Gästen aus Oberfranken nur noch leichte Ergebniskosmetik, die durch zwei Tore zum Endstand von 26:21 führte.
Mit dem Heimerfolg gegen Bayreuth haben die Tauberstädter der Drucksituation, in die sie sich insbesondere mit der enttäuschenden Niederlage gegen den TSV Simbach gebracht haben, erfolgreich Stand gehalten. Die Deckungsreihe verteidigte, angeführt von Abwehrorganisator Dennis Orf, aggressiv und konsequent und wenn die Gäste doch zum Torabschluss kamen, wurden ihre Wurfversuche häufig Beute des bärenstarken Andreas Amann, der mit einer überragenden Abwehrquote zum Matchwinner für seine Farben wurde. Da fiel es auch nicht ins Gewicht, dass im Angriff einige gute Einwurfchancen nicht verwertet werden konnten. Am kommenden Wochenende sieht der Spielplan die lange Auswärtsfahrt nach Landshut vor, dass sie auch dort gewinnen können, haben die Beckerschützlinge erst im April diesen Jahres bewiesen…
Rothenburg: Amann (1.-60.), Kiss (bei zwei Siebenmetern) (Tor); Schemm (1), Gluhak, Schneider (5), T. Ehrlinger, Schmidt (1), A. Ehrlinger (5/1), Orf, Jasarevic (2), Stojanov (4), Chr. Keller (2), Altwish (1), Ilicin (5), Koppler
Bayreuth: Braun, Hennig, Plötz (Tor); Böker, Höpp (1), Ruoff (2/2), Brückner (1), Berthold (2), Elschner (3), Renfordt (1), Wopperer (1), Neumann (4), Goeritz (1), Treiber, Schmidt (3), Abend (2/2)
Spielverlauf: 1:0, 2:3, 4:7, 8:7, 11:8 (HZ); 15:10, 18:11, 20:14, 22:18, 25:18, 26:21
Siebenmeter:
Rothenburg 2 (Anton Ehrlinger trifft und verwirft je 1)
Bayreuth 5 (Abend trifft 2; Ruoff trifft 2 und verwirft 1)
Zeitstrafen:
Rothenburg 6 (Orf 3; Schmidt, Jasarevic und Ilicin je 1)
Bayreuth 4 (Höpp, Berthold, Neumann und Schmidt je 1)
Schiedsrichter: Rainer Böhme und Frank Sand (Waltenhofen/Lauingen)
Zuschauer: 300
