Vorne und hinten mehr pfui als hui

Mit 40:33 (21:17) kamen die Bayernligahandballer des TSV 2000 Rothenburg bei der TG Landshut unter die Räder. Die Tauberstädter konnten dabei zu keiner Phase des Spiels an ihre starke Leistung aus dem Heimspiel gegen Bayreuth anknüpfen und mussten mit der verdienten Niederlage im Gepäck die lange Heimreise antreten.

Nur in der Anfangsviertelstunde konnten die Schützlinge von Trainer Bernd Becker, die bis auf den verletzten Nedim Jasarevic in Bestbesetzung angetreten waren, mit den Gastgebern mithalten. So stand es in der 16. Spielminute nach zuvor ausgeglichenem Spielverlauf mit wechselnden Führungen 10:10. Beide Abwehrreihen fanden wenig Zugriff auf die gegnerischen Angreifer, so dass die Torhüter häufig auf sich alleine gestellt waren und nahezu jeder Wurfversuch im Tor des Gegners landete. Dann kam ein erster Bruch in die Angriffsbemühungen der Rothenburger, die sich nun überhastete Wurfversuche leisteten, was Landshut mit drei Toren in Folge zur 13:10-Führung bestrafte (19. Minute). Torschützen waren die bereits im Vorfeld ausgemachten stärksten Landshuter Angreifer Matthias Müller, Tobias Gretsch und Paul Saborowski, die die Defensivreihe der Tauberstädter nicht in den Griff bekam. Vier Minuten vor Ende des ersten Durchgangs war der Vorsprung der Hausherren sogar auf fünf Tore angewachsen (19:14), bis zur Pausensirene konnte Rothenburg den Rückstand nur um einen Treffer verringern und es wurden beim Stand von 21:17 die Seiten gewechselt.

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit zeigten sich die Gäste zunächst verbessert. Landshut konnte zwar den ersten Ballbesitz nach der Pause zum 22:17 nutzen, mit dem folgenden 4:1-Lauf (Torschützen Srdjan Ilicin (2), Niko Stojanov und Gabriel Gluhak) verringerten die Becker-Schützlinge den Rückstand aber auf 23:21. Die Tauberstädter konnten die Gunst des Augenblicks aber nicht weiter nutzen, statt dessen schlichen sich wieder die aus der ersten Hälfte bekannten Schwächen in ihr Spiel ein. Die Hausherren nahmen die Gastgeschenke dankend an und bauten mit vier Toren in Folge ihre Führung erstmals auf sechs Tore aus (27:21, 41. Minute). Da den Gästen, die nun erschwerend auch oft in Unterzahl agieren mussten, keine Leistungssteigerung mehr gelang, baute Landshut den Vorsprung weiter aus und beim Stand von 35:27 war neun Minuten vor Spielende die Vorentscheidung gefallen. In der restlichen Spielzeit konnten die Gäste nicht mehr entscheidend verkürzen und so erzielte der beste Landshuter Torschütze Tobias Gretsch mit seinem neunten Treffer kurz vor Spielende das 40:32. Seinem Pendant auf Rothenburger Seite, Anton Ehrlinger, blieb es dann vorbehalten, in den Schlusssekunden mit seinem achten Torerfolg den Endstand von 40:33 herzustellen.

„Das war heute leider zu wenig um gegen starke Landshuter Zählbares mitzunehmen“ war Gästetrainer Bernd Becker nach Spielschluss enttäuscht von der Leistung seiner Mannen. „Wir erzielen trotz vieler Fehler im Angriff 33 Auswärtstore, aufgrund der schwachen Defensive reichen diese aber nicht zum Erfolg. Ärgerlich ist vor allem, dass Landshut genauso wie erwartet gespielt hat und wir die Vorgaben in der Abwehr nicht umsetzen konnten“ so Becker weiter. Die Tauberstädter konnten mit der Niederlage in Landshut den Abstand zu den hinteren Tabellenrängen nicht erhöhen und bleiben mit jeweils vier Siegen und vier Niederlagen mit ausgeglichenem Punktverhältnis im Mittelfeld der Bayernligatabelle.

Rothenburg: Kiss (1.-30.), Amann (31.-60.) (Tor); Schemm (3),Gluhak (3), Schneider (6), Tim Ehrlinger (2), Schmidt (1), Anton Ehrlinger (8), Orf (1), Stojanov (2), Christian Keller, Altwish (2), Ilicin (5/2), Koppler

Landshut: Huber, Domuratzki, A. Müller (Tor); Forster, Schindlbeck (1), Gretsch (9), Schmalz (2), Scheibengraber (2), Müller (7/2), Auernhammer, Saborowski (8), Obermayr (3), Elezovic, Kagerer (1), Aufleger (5), Koprek (2)

Spielverlauf: 1:0, 3:3, 6:6, 10:10, 13:10, 19:14, 21:17 (HZ) 22:17, 23:21, 27:21, 35:28, 38:30, 40:33

Siebenmeter:0
Rothenburg 3 (Ilicin trifft 2, A. Ehrlinger verwirft 1)
Landshut 3 (Müller trifft 2, verwirft 1)

Zeitstrafen:
Rothenburg 8 (Schneider 2; Schemm, Gluhak, Schmidt, A. Ehrlinger, Orf und Altwish je 1)
Landshut 6 (Kagerer 2; Schindlbeck, Gretsch, Saborowski und Aufleger je 1)

Schiedsrichter: Lars Gruner und Benjamin Mahler (Marktsteft/Volkach)

Zuschauer: 200